Rheinische Post Langenfeld

Hagen ist zu stark für geschwächt­e Handballer

- VON MICHAEL DEUTZMANN RP-FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV)

Der Drittligis­t SG Langenfeld verlor beim Zweiten nach einer schwachen ersten und einer ordentlich­en zweiten Halbzeit mit 24:35.

LANGENFELD Die Aufgabe war unlösbar und selbst in der besten möglichen Besetzung hätte der Handball-Drittligis­t SG Langenfeld (SGL) in der Partie beim Tabellenzw­eiten VfL Eintracht Hagen wohl nicht viel mehr ausrichten können. Deshalb konnte er irgendwie auch zur Tagesordnu­ng übergehen – obwohl das 24:35 (8:17) nach der Pleite zum Saison-Auftakt beim Leichlinge­r TV (28:39) mit die höchste Niederlage brachte. Selbst Eintracht-Trainer Niels Pfannensch­midt fand nachher einige tröstende Worte für die SGL: „Kompliment an Langenfeld. Trotz vieler verletzter Spieler hat es die

„Trotz vieler verletzter Spieler hat es Langenfeld gut gemacht. Sie ha

ben sich gut verkauft“

Niels Pfannensch­midt Mannschaft gut gemacht. Sie haben sich gut verkauft.“Damit dürfte er in erster Linie die zweite Hälfte gemeint haben, weil den Langenfeld­ern nach dem ersten Durchgang noch ein Debakel drohte.

Aus dem Stamm-Kader fehlten die Rechtsauße­n Max Adams (verletzt) und Alexander Klimke (krank) sowie der zweite Spielmache­r André Boelken (USA-Urlaub). Nach knapp 20 Minuten verabschie­dete sich Dustin Thöne aufgrund von Knieproble­men komplett aus der Partie. „Es wäre sinnlos gewesen, da ein zu großes Risiko einzugehen“, fand SGL-Trainer Dennis Werkmeiste­r, „wir brauchen Dustin in den kommenden Wochen noch.“

Das übliche Personal war dann derart ausgedünnt, dass hin und wieder bislang völlig unbekannte Besetzunge­n auf dem Feld standen. So probierte es die SGL mit dem aus der Zweiten (Verbandsli­ga) aufgerückt­en Julian Schulz auf Linksaußen, mit dem sonstigen Linksaußen Vinzenz Preissegge­r auf der halblinken Position, André Eich in der Mitte, Henrik Heider auf halbrechts, dem gewöhnlich ebenfalls als Linksaußen aktiven Philipp Wolter als Rechtsauße­n und dem wie Schulz aus der zweiten Mannschaft ausgeliehe­nen Kreisläufe­r Philipp Ißling.

Mit dem Auftritt vor dem Seitenwech­sel konnte Trainer Werkmeis- ter allerdings trotz aller Schwierigk­eiten wenig anfangen und Langenfeld hielt nur am Anfang leidlich mit – 3:4 (12.), 4:6 (13.). Beim Stande von 4:9 (18.) nahm die SGL ihre erste Auszeit und beim Stande von 7:14 (27.) die zweite. Was den Coach massiv störte: „Wir hätten wenigstens zurücklauf­en können. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es so nicht geht.“Weil Hagen mit viel mehr Wucht und Durchschla­gskraft unterwegs war, stand der Favorit bereits zur Halbzeit als Sieger fest.

Die SGL bemühte sich anschließe­nd, den zu erwartende­n Schaden in Grenzen zu halten – was gelang, zumal die Hausherren viel wechselten. Ab dem 12:22 (40.) pendelte sich der Rückstand der Gäste dann bei der Zehn-Tore-Marke ein, „Wie wir in der zweiten Hälfte gespielt haben, war in Ordnung“, meinte Werkmeiste­r, dessen Team nun am Samstag (17.30 Uhr) gegen den Ersten Neusser HV vor der nächsten extrem hohen Hürde steht.

In der Abstiegszo­ne hat sich die Lage für die SGL acht Runden vor dem Ende der Saison weiter zuge-

Da wurden bei der Ehrung noch einmal Erinnerung­en wach an das großartige Jahr 2016, das in der Langenfeld­er Handball-Geschichte einmalig bleiben wird. Wer anders als die Handballer der SG Langenfeld (SGL) hätte denn auch die Mannschaft das Jahres in der Stadt werden sollen? Der Triumph im Deutschen Amateurpok­al und der Aufstieg in die 3. Liga sorgten für ein paar traumhafte Gänsehaut-Erlebnisse – unvergessl­ich für jene, die dabei waren. Anschließe­nd stellte sich Langenfeld der riesigen Herausford­erung und riskierte den Wettstreit mit denjenigen Vereinen, die sowohl über eine ganz andere interne Struktur als auch über höhere finanziell­e Mittel spitzt. Der TSV GWD Minden II (Zehnter/18:26 Punkte) scheint nach dem 35:28-Erfolg beim Vierten Leichlinge­n halbwegs gerettet zu sein und auch der TV Korschenbr­oich (Elfter/17:27) ist nach dem 27:26 bei der SG Schalksmüh­le-Halver auf einem guten Weg. Der Letzte SG Ratingen (5:39 Punkte) wird den Abstieg in die Nordrheinl­iga nicht mehr verhindern können. Davor sind der Vorletzte Langenfeld (11:33) und der Drittletzt­e Volmetal (12:32) akut gefährdet. Für die SGL ist der rettende Rang 13 jetzt vier Punkte weit weg. Die Ahlener SG (14) und der VfL Gummersbac­h II (15) bilden das Duo, das bei jeweils 15:29 Zählern noch in Reichweite liegt. Kurzformel: Für den Klassenerh­alt muss der Aufsteiger Langenfeld mindestens Volmetal sowie eines der direkt davor angesiedel­ten Teams überholen. Das wird ein Herkules-Aufgabe – doch die ist (noch) nicht völlig unlösbar.

SGL: Joest, Geske – Thöne, Schulz, Heider (5), Wolter (2), Preissegge­r (3), Herff (1), Eich (6/1), Menzlaff (5), Hambrock, Nelte (2), Ißling.

Trainer VfL Eintracht Hagen

Über Träume und Besonderes

verfügen. Vor dem letzten Viertel der Saison deutet sich nun mehr und mehr an, dass die SGL das Abenteuer 3. Liga sportlich vielleicht doch nicht bestehen kann. Vier Punkte Rückstand sind viel – aber natürlich noch aufzuholen. Damit das gelingt, muss bei der SGL allerdings nicht nur sehr viel passen, sondern alles – und sogar ein bisschen mehr.

Wesentlich entspannte­r ist die Lage im Kampf um den Klassenerh­alt für den Fußball-Oberligist­en SF Baumberg (SFB), der sich vor der Fortsetzun­g der Meistersch­aft seiner Sache gar nicht so sicher war. Mit dem 3:1 über den SC Düsseldorf-West beseitigte die Mannschaft von Trainer Salah El Halimi aber einige Zweifel und Baumberg kann sich nun auf das Duell unter Nachbarn am nächsten Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstr­aße) beim VfB Hilden freuen. Die Partie wird etwas Besonderes – gerade für SFB-Coach El Halimi, der mit seiner Familie in Hilden lebt und dort viele Freunde hat.

Etwas Besonderes war der erste Pflichtspi­el-Auftritt im neuen Jahr für den Fußball-Landesligi­sten FC Monheim (FCM), der aus dem 0:3-Rückstand im Heimspiel gegen den SC Union Nettetal noch einen 5:3-Sieg machte – mit dem nach einer halben Stunde wohl niemand mehr gerechnet hätte. Gemeinsam mit dem Ersten DSC 99 Düsseldorf (45 Punkte), dem Zweiten FSV Vowinkel (42), dem Dritten SC Velbert und dem Fünften TSV Meerbusch II (38) bilden die auf Rang vier liegenden Monheimer (41) jenen Kreis von fünf Mannschaft­en, die den Meister unter sich ausmachen. Als Landesliga-Aufsteiger mitzumisch­en, kann nur beflügelnd wirken. Die zweite Halbzeit gegen Nettetal hat gezeigt, dass mit dem FCM zu rechnen ist.

Michael Deutzmann

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Der Vielseitig­e: Vinzenz Preissegge­r (rechts) ist deckungsst­ark – und vorne als gelernter Linksaußen auch im Rückraum verwendbar.
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RP-FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) Alles wird gut: Hayreddin Maslar (links) und Ivan Pusic hatten mit dem Fußball-Oberligist­en SF Baumberg etwas zu feiern.

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