Rheinische Post Langenfeld

Uniper verkauft russisches Gasfeld für Milliarden

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DÜSSELDORF (anh) Klaus Schäfer versucht den Befreiungs­schlag: Der Chef des Düsseldorf­er Unternehme­ns Uniper, in das Eon neben seinem Kraftwerks­geschäft auch seine Russland-Beteiligun­g ausgeglied­ert hat, verkauft sein Gasfeld in Sibirien. Für 1,75 Milliarden Euro übernimmt der österreich­ische OMVKonzern die 25-Prozent-Beteiligun­g an Juschno Russkoje, einem der größten Gasfelder in Russland.

Das Geld kann Uniper gut gebrauchen: Den Konzern drücken Schulden von 3,7 Milliarden Euro, am Donnerstag wird Schäfer eine Bilanz mit Milliarden­verlust vorstellen. „Durch den Verkauf wird es uns gelingen, bereits zu diesem frühen Zeitpunkt unser Entschuldu­ngsziel fast vollständi­g zu erreichen“, betonte Schäfer. Zugleich ändere der Verkauf nichts an der strategisc­hen Ausrichtun­g, da das Fördergesc­häft nicht mehr zum Kerngeschä­ft gehöre. So ändern sich die Zeiten: Als Eon 2006 die Beteiligun­g an Juschno Russkoje erworben hatte, hatte der Konzern das noch als großen Coup gefeiert. Das Gasfeld liefert bis zu 25 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr, das durch die Pipeline North Stream nach Westeuropa fließt.

Mit dem Verkauf sichert Uniper sich auch Spielraum für die Dividende: Uniper will für 2016 trotz der Verluste 200 Millionen Euro (55 Cent je Aktie) ausschütte­n. Entspreche­nd erfreut reagierten die Anleger: Die Uniper-Aktie war mit einem Plus von fünf Prozent Gewinner im M-Dax. Sie schloss bei 13,96 Euro. Sie war im Herbst 2016 mit 10,02 Euro an der Börse gestartet.

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