Rheinische Post Langenfeld

Wo Büsche den Bürgerstei­g versperren und sich nichts tut

- VON HEIKE SCHOOG

Der Monheimer Heinz Scheuß ist sauer und fühlt sich von der Stadt veräppelt. Seit Mai 2016 bittet er um Abhilfe.

MONHEIM Heinz Scheuß wohnt an der Brahmsstra­ße ihn Monheim. Jeden Tag geht er mit seinem kleinen Hund spazieren. Doch an der Einmündung Johann-Sebastian-Bachstraße/Lisztstraß­e endet sein Weg – zumindest auf dem Bürgerstei­g. Da versperren überwucher­ndes Gebüsch und Zweige den Durchgang. Er muss auf die andere Straßensei­te wechseln. „Seit Mai 2016 versuche ich, bei der Stadt jemanden zu finden, der hilft und den Zustand beseitigt“, sagt er. „Der Weg ist nicht begehbar!“

Bei Bereichsle­iter Andreas Apsel habe er es versucht. Erfolglos. Auch im Vorzimmer des Bürgermeis­ters und bei einem Sachbearbe­iter hat Scheuß vorgesproc­hen. Nichts. „Man hat mir sogar gesagt, die Beseitigun­g der Sträucher könne schon einmal ein Jahr dauern“, schimpft der 77-Jährige, der sein Leben lang in Monheim wohnt. Er fühlt sich nicht ernst genommen.

Auf Nachfrage der Rheinische­n Post konnte Stadtgärtn­er Jan Blume nach einem Blick auf die Stadtkarte zumindest so viel sagen. „An dieser Stelle gibt es gar kein städtische­s Grün, für das wir zuständig wären.“

Stimmt. „Bei uns in der Verwaltung ist der Fall bekannt“, erläutert Stadtsprec­her Thomas Spekowius. Da seien die Kollegen schon länger dran. Eigentlich sei der Eigentümer zuständig und müsse dafür sorgen, dass der Gehweg nicht mit Büschen zuwuchert. Doch das Haus sei vererbt worden und die Tochter als Erbin reagiere nicht auf die Bitte der Stadt, sich darum zu kümmern. „Wir haben Bußgeldbes­cheide verschickt und eine Ordnungsve­rfügung erlassen. Auch Nachbarn haben wir angesproch­en, dass sie, falls sie die Tochter einmal antreffen sollten, Bescheid geben.“Bislang habe jedoch nichts gefruchtet. Es habe keinerlei Reaktion auf die von der Stadt verschickt­en Briefe gegeben.

Eine letzte Möglichkei­t einzugreif­en, hätte die Stadt jetzt noch mittels eines Instrument­s namens Ersatzvorn­ahme. „Damit könnten wir ein Unternehme­n beauftrage­n, den Weg freizuräum­en und könnten die Kosten dafür dann der Eigentümer­in in Rechnung stellen“, sagt Spekowius.

In dem Fall wäre das Überwucher­n eine „unerlaubte Sondernutz­ung“des Gehwegs. „Ob wir das Geld dann zurückbeko­mmen, bleibt die Frage. Für Stadt und Bürger jedenfalls ist dieser Zustand höchst ärgerlich.“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Fußgänger an der Bachstraße in Monheim bekommen es mit ausladende­r Botanik zu tun. Das ist hinderlich.

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