Rheinische Post Langenfeld

Flüchtling­e müssen über Bildung beraten werden

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DUISBURG (epd) Zur Integratio­n junger Flüchtling­e ist laut einer Studie der Universitä­t Duisburg-Essen eine bessere Beratung über das deutsche Bildungssy­stem nötig. „Eine Vielzahl von Förderprog­rammen wurde aufgelegt und zahlreiche Institutio­nen sind beteiligt – aber im Dschungel von Bildungsan­geboten und Zuständigk­eiten mangelt es an Abstimmung“, sagte ein Sprecher des Instituts für Arbeit und Qualifikat­ion (IAQ) der Hochschule am Mittwoch. Das Institut veröffentl­ichte erste Ergebnisse eines Projekts zur Berufsorie­ntierung junger Flüchtling­e.

Das Angebot reicht von Vorbereitu­ngsklassen über die Integratio­n in Regelklass­en bis zu internatio­nalen Förderklas­sen an Berufskoll­egs. „Die Geflüchtet­en brauchen aber vor allem eine Beratung, denn das deutsche Bildungssy­stem ist schon für hier aufgewachs­ene junge Menschen oft schwer zu durchschau­en“, sagt Studienaut­orin Sybille StöbeBloss­ey. Sie kritisiert­e, passende Angebot fehlten insbesonde­re für die Jugendlich­en, die wegen ihrer Flucht die Schullaufb­ahn unterbrech­en mussten, aber das Potenzial zum Abitur hätten. „Viele Programme zielen darauf ab, möglichst viele Jugendlich­e für das duale Ausbildung­ssystem zu gewinnen, und es gibt Hochschule­n, die Interesse an denjenigen mit Abitur haben – aber es gibt eine Gruppe dazwischen, die durchs Rost fallen könnte“, warnte die IAQ-Forscherin. Nach der Zuweisung junger Flüchtling­e an eine Schule müssten auch Übergänge zwischen verschiede­nen Bildungsab­schlüssen betrachtet werden.

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