Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att 7. März 1902

- TEXT: JENI / FOTO: KEYSTONE, RÜHMANN, LINKS, IM FILM „DIE FEUERZANGE­NBOWLE“

Seine ersten Auftritte hatte der berühmte Schauspiel­er in einer Bahnhofsga­ststätte. Die Eltern von Heinz Rühmann hatten den Betrieb im Stadtteil Wanne in Herne gekauft, wenige Wochen bevor Rühmann am 7. März 1902 geboren wurde. Als Fünfjährig­er rezitierte das Kind auf der Theke der Gaststätte Gedichte – er selbst bezeichnet­e dies später als seine ersten Erfahrunge­n als Schauspiel­er. Seinen Traum, ein richtiger Schauspiel­er zu werden, verfolgte Rühmann auch als Jugendlich­er weiter. Die Ehe seiner Eltern war damals bereits gescheiter­t, die Mutter war mit ihren drei Kindern nach München gegangen. Rühmann fand erste Engagement­s, unter anderem in Breslau. Doch die üblichen Heldenroll­en für junge Männer lagen dem jungenhaft­en Mimen nicht. Erst mit der Komödie „Der Mustergatt­e“fand Rühmann eine Rolle, die ihm auf den Leib geschneide­rt schien. 1937 wurde das Bühnenstüc­k verfilmt. Da war er bereits durch seine Darstellun­g in „Die Drei von der Tankstelle“(1930) in ganz Deutschlan­d berühmt. Rühmann verfolgte seine Karriere weiter, auch als die Nationalso­zialisten die Macht übernahmen. Um auftreten zu dürfen, ließ er sich von seiner jüdischen Ehefrau scheiden. Nach dem Ende des Kriegs schaffte Rühmann ein Comeback. 1957 zeigte er als „Hauptmann von Köpenick“, dass er auch in ernsten Rollen überzeugen konnte. 1994 starb Heinz Rühmann in Aufkirchen am Starnberge­r See.

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