Familie stellt Flaschen-Kiste am Rhein auf
Die Stockumer setzen sich für mehr Sauberkeit am Fluss ein. Vor allem für ihren Hund Erni.
(nika) Eine große, graue Kiste ist neuerdings an einem Laternenmast in der Nähe des Rheinkilometers 749 mit einem Fahrradschloss angekettet. Darüber ist ein Schild mit einer ungewöhnlichen Bitte befestigt worden: „Glas am Rhein? Muss nicht sein“, beginnt der Brief, in dem weiter geschrieben steht, dass Glasflaschen oder Scherben, die Spaziergänger am Rhein finden, in die Kiste gelegt werden können. „Könnt Ihr bitte mithelfen, den Rhein ein bisschen sauberer zu halten? Wenn die Kiste voll ist, bringt sie mein Frauchen zum Altglascontainer und stellt sie geleert wieder hierhin.“Unterzeichnet hat das Schreiben Erni, ein Hund, dessen Foto auf den Zettel gedruckt wurde und der sich für die Mithilfe der Menschen bedankt.
Dahinter steckt in Wahrheit seine Besitzerin Dagmar Hüserich, die sich schon seit Jahren über den vielen Müll am Rhein ärgert. Glasfla- schen seien aber besonders gefährlich, „es ist ein Wunder, dass Erni noch nie die Pfoten zerschnitten hatte“, sagt sie. Ihre ganze Familie hat sie mit dem Müllsammeln am Rhein schon angesteckt, neulich erst bekam ihr Vater von den Enkeln zum 80. Geburtstag einen Müllsammeltag geschenkt. Da kam Dagmar Hüserich auch die Idee mit der Flaschen-Kiste. Wenn Hüserich ein Versprechen abgibt, dann hält sie sich auch dran. Schon nach einem Tag sind erste Flaschen abgegeben worden – „ich hoffe, das geht so weiter“, sagt die Stockumerin.
Nach dem Sammeltag für den Opa und der Flaschen-Kiste gibt es schon weitere Ideen: „Wir haben viele Bewerber für den 14. Mai“, sagt Dagmar Hüserich. Zum Muttertag wünscht sie sich nämlich von ihren Kindern auch einen Müllsammeltag. Sohn Mika jedenfalls ist schon bestens vorbereitet mit seinem professionellen Müllgreifer.