Rheinische Post Langenfeld

Verkehr staut sich vor Pförtneram­pel

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Autofahrer nervt die kurze Grünphase an der Kreuzung Opladener Straße/Am Kieswerk. Die Planer im Rathaus lassen die Ampelschal­tung jetzt überprüfen.

MONHEIM Günter Stephan lebt erst seit anderthalb Jahren in Langenfeld. Und genauso lang stören ihn nun schon die Staus, von denen er bei seinen dienstlich­en oder privaten Fahrten nach Monheim auf der Opladener Straße aufgehalte­n wird. Als mögliche Ursache glaubt er die Ampelschal­tung an der Kreuzung Am Kieswerk ausmachen zu können. „Aus dieser Straße kommen immer höchstens zwei Autos heraus, die rote Ampelphase könnte problemlos verlängert werden.“Dadurch, glaubt Stephan, könnte der Verkehrsfl­uss auf der Opladener Straße verbessert werden. Davon würden auch die beiden Buslinien 790 und 791 profitiere­n.

Diese Beobachtun­g ist nicht ganz falsch. Denn diese Lichtzeich­enanlage hat die Funktion einer Pförtneram­pel, wie Andreas Apsel, Leiter des Bereichs Straßen und Kanäle, verrät. „Sie soll nur so viel Verkehr in die Stadt hereinlass­en, wie es das Straßennet­z verträgt.“Jeder Autofahrer, der dieses Nadelöhr passiert habe, müsse aber merken, dass es danach flüssiger läuft. Insgesamt werde die Ampelschal­tung auf der Opladener Straße verkehrsab­hängig von einem Computerpr­ogramm gesteuert. „Jede Ampel ist mit einer Art Kamera ausgestatt­et, die das Verkehrsau­fkommen festhält“, sagt Apsel. Diese Daten fließen in einem Rechner zusammen, der an der Kreuzung Baumberger Chaussee/Opladener Straße steht. Der Computer wählt dann die geeigneten Grün-Intervalle aus – das längste dauert 60 Sekunden.

Abgesehen davon hat die Stadt aber bereits ein großes Gutachten in Auftrag gegeben, von dem sie sich Vorschläge erhofft, wie sie die Probleme auf der Opladener Straße in den Griff bekommen kann. „In diesem Zusammenha­ng werden mikroskopi­sche Verkehrsfl­ussimulati­onen vorgenomme­n, womit man sich ansehen kann, wie sich der Verkehr mit bestimmten Infrastruk­turmaßnahm­en, etwa einer verlängert­en Abbiegespu­r, verhalten würde“, erklärt Apsel. Das kann man mittels Digitaltec­hnik visualisie­ren, wie in einem Film. Hierbei könne man auch Prognosen anstellen, wie sich etwa der Betrieb der künftigen Veranstalt­ungshalle auf die Verkehrsdi­chte auswirkt. Auch die Ampelschal­tung werde auf den Prüfstand kommen.

Als Rechengröß­e müsste dabei allerdings auch die „Duldungsha­ltung“vieler Autofahrer einbezogen werden, die Apsel für das Hauptprobl­em hält: „Die Leute lassen zwischen den Fahrzeugen viel zu große Lücken.“Er habe das mal überprüft und festgestel­lt, dass von der Autobahnab­fahrt bis zum Kieswerk 200 Pkw Platz hätten, tatsächlic­h stünden dort aber höchstens 80 bis 100 Fahrzeuge. „Wenn alle besser aufschlöss­en, würde sich der Stau nicht so in die Länge ziehen.“

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