Rheinische Post Langenfeld

Handballer stehen vor großer Aufgabe

- VON MICHAEL DEUTZMANN RP-FOTO: RALPH MATZERATH

Der Drittliga-Aufsteiger SG Langenfeld trifft als Vorletzter auf den Tabellenfü­hrer Neusser HV. Das Team von Trainer Dennis Werkmeiste­r will das Beste aus der Rolle des Außenseite­rs machen – und eine Überraschu­ng versuchen.

LANGENFELD Die Drittliga-Handballer der SG Langenfeld (SGL) haben es derzeit mit den Schwergewi­chten in ihrer Klasse zu tun. So könnte auch der mühselige Weg von Bergsteige­rn aussehen, die sich durch die Achttausen­der dieser Welt arbeiten. Den „K2“mit 8611 Metern auf der Grenze zwischen Pakistan und China hat die SGL ja hinter sich – nach dem 24:35 vom vergangene­n Wochenende beim Tabellenzw­eiten VfL Eintracht Hagen. Nun steht der Aufsteiger vor der Frage, wie er heute Abend (17.30 Uhr, Halle Konrad-

„Und wir treten nicht nur an, um das Ergebnis in Grenzen zu halten. Wir wollen gewinnen“

Dennis Werkmeiste­r

Trainer SG Langenfeld

Adenauer-Gymnasium) den 8848 Meter hohen Mount Everest im Himalaya-Gebirge ordentlich bewältigen kann. Der Gegner ist wohl tatsächlic­h noch eine Kleinigkei­t stärker einzuschät­zen als Hagen, denn Langenfeld bekommt es mit dem Spitzenrei­ter Neusser HV zu tun, der bisher erst einen Zähler abgab – am 17. Dezember 2016 im Spitzenspi­el in Hagen (29:29).

Obwohl die SGL erneut krasser Außenseite­r ist, freut sich SGL-Trainer Dennis Werkmeiste­r auf die Partie: „Ich habe total Bock auf dieses Spiel. Und wir treten nicht nur an, um das Ergebnis in Grenzen zu halten. Wir wollen gewinnen.“Sollte sein Team dieses Ziel tatsächlic­h erreichen, hätte es ein echtes Kunststück produziert – eine jener Überraschu­ngen, ohne die sie den Abstiegska­mpf vermutlich nicht mehr erfolgreic­h bestehen kann.

In der Hinrunde war Langenfeld beim 25:30 in Neuss chancenlos und sie lief von Beginn an hinterher. Später führte der Favorit zehn Mi- nuten vor dem Ende mit zwölf Treffern Differenz (16:28), ehe die SGL das Ergebnis durch eine gute Endphase noch in einen ertragbare­n Bereich korrigiere­n konnte – begünstigt durch den einen oder anderen Wechsel bei den Hausherren.

Der Spitzenrei­ter, der mittlerwei­le bei 43:1 Punkten geführt wird, ist personell inzwischen nicht schwächer geworden – im Gegenteil. Vor Kurzem sicherte sich der ZweitligaK­andidat die Dienste des erfahrenen Spielmache­rs Alexander Oelze (33), der zuvor beim Bundesligi­sten Bergischer HC unter Vertrag stand und bereits spielberec­htigt ist. Weil der Teamkolleg­e Daniel Pankofer ebenfalls über glänzende Regie-Fähigkeite­n verfügt, dürfte das Paket in der 3. Liga ziemlich einmalig sein.

Es gibt Bausteine, aus denen sich zumindest die Chance auf ein weiteres anständige­s Resultat für den David Langenfeld ableiten lassen. Erstens: Die SGL spielt zu Hause – und sie ist dort praktisch eine andere Mannschaft als auswärts. Zweitens: Spielmache­r André Eich ist dabei, der vor ein paar Monaten in Neuss fehlte (Urlaub). Die Zahlen beweisen, dass Eich auf Augenhöhe unterwegs sein kann. In der offizielle­n Liste der verwandelt­en Siebenmete­r führt er sogar vor Pankofer (58/51), Und bei den Gesamttore­n liegen die beiden gleichauf (jeweils 119/Plätze neun und zehn).

Personell ist die Situation deutlich besser als zuletzt. „Wir haben zum ersten Mal seit Wochen einen kompletten Kader“, betont Trainer Werkmeiste­r, der allerdings auf Tobias Geske verzichten muss (berufliche­n Gründe/Fortbildun­g). Lösungen braucht Langenfeld trotzdem nicht nur hinten, sondern auch vorne. Grund: In Neuss scheinen sie über einen besonders harten Beton für die Abwehr zu verfügen. Die erst 522 Gegentreff­er bedeuten einen Durchschni­tt von 23,7 Toren pro Partie. Die SGL hat es diesmal einfach mit dem Berg aller Berge tun.

 ??  ?? Sonderbeha­ndlung: Kapitän Matthias Herff (grünes Trikot) und die Langenfeld­er Handballer müssen sich fürs Heimspiel gegen Neuss auf eine kompromiss­los zupackende Abwehr des Spitzenrei­ters einrichten.
Sonderbeha­ndlung: Kapitän Matthias Herff (grünes Trikot) und die Langenfeld­er Handballer müssen sich fürs Heimspiel gegen Neuss auf eine kompromiss­los zupackende Abwehr des Spitzenrei­ters einrichten.

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