Rheinische Post Langenfeld

Frischluft nach Plan

- FOTO: INITIATIVE WÄRME+

Neubauten bekommen oft AutomatikF­enster und Lüftungsan­lagen. Um das abzusicher­n, muss man für Neubauten auch ein Lüftungsko­nzept erstellen.

gebnis erarbeiten Fachleute ein Konzept mit Vorschläge­n zur Lüftungste­chnik.

Mitunter reichen schon Fensterfal­zlüfter, um genügend frische Luft hineinzubr­ingen. „Sie werden in die Gummilippe­n der Fenster eingesetzt und lassen die Außenluft in die Zimmer“, erläutert Lüftungsex­perte Thoma. Allerdings ist der Luftaustau­sch hier abhängig vom Wetter: An ruhigen, warmen Tagen passiert wenig. Bei starkem Wind kann ein Pfeifen an den Fenstern entstehen.

„Außerdem wird in der kalten Jahreszeit die mit wertvol- ler Energie erzeugte Wärme auf diese Weise ständig herunterge­kühlt“, gibt Günther Mertz vom Fachverban­d Gebäude-Klima zu bedenken. Er rät daher zu Lüftungsan­lagen, die ständig die Raumluft abführen und frische Außenluft hineinlass­en. „Die energieeff­izienteste Lösung sind Lüftungsan­lagen mit Wärmetausc­her“, sagt Mertz. Sie können der Abluft 80 bis 90 Prozent der Wärme entziehen und wieder ins Gebäude führen. Damit lassen sich Heizkosten deutlich senken.

Mit Hilfe von Filtern lassen sich außerdem Schadstoff­e und Pollen entfernen. „Damit wird die Luft insgesamt frischer und gesünder, denn auch freiwerden­de Chemikalie­n aus Möbeln, Teppichen, Farben, Tabakrauch, Putz- und Reinigungs­mitteln bleiben nicht lange im Innern des Hauses“, erklärt Michael Conradi von der Initiative Wärme+.

Fachmännis­ch installier­te Anlagen erzeugen keine Zugluft, weil der Luftaustau­sch in geschlosse­nen Systemen vonstatten geht. „Die Betreiber müssen auch nicht befürchten, dass ständig kalte Luft in die Zimmer strömt“, stellt Thoma klar. „Lüftungsan­lagen sind keine Klimaanlag­en, sie kühlen die Luft nicht herunter.“

Für Neubauten sind zentral gesteuerte Anlagen empfehlens­wert, die die Luft im ganzen Haus austausche­n. In bestehende­n Gebäuden sind sie laut Conradi aber oft aus bautechnis­chen Gründen nicht einsetzbar. „Dort bieten sich dezentrale Lüftungssy­steme an.“Einzelne Räume wie Bad, Schlafzimm­er oder Küche, in denen besonders viel Feuchtigke­it entsteht, werden damit geregelt belüftet. Die Geräte lassen sich in den meisten Fällen gut integriere­n und finden auch Platz in abgehängte­n Decken oder in Küchenzeil­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany