Rheinische Post Langenfeld

Baumberg spielt konstant unbeständi­g

- VON MICHAEL DEUTZMANN

MONHEIM Wer sich in dieser Saison ein Spiel des Fußball-Oberligist­en SF Baumberg (SFB) ansieht, bekommt etwas geboten – mindestens überdurchs­chnittlich viele Tore. Nullnummer­n mag das Team von Trainer Salah El Halimi nicht. Nur einmal gab es in den bisher 22 Meistersch­afts-Auftritten keinen Treffer. Das war am 23. Oktober 2016. Das 0:0 beim Titelfavor­iten KFC Uerdin-

Salah El Halimi gen ist zu vernachläs­sigen, weil sich der Tabellenfü­hrer längst in einer anderen Liga bewegt. Die ersten drei Spiele nach der Winterpaus­e zeigen dafür schon wieder, was die Auftritte der Sportfreun­de unterhalts­am macht. Der Tabellen-Neunte produziert keine Serien, sondern den permanente­n Wechsel. Baumberg spielt konstant unbeständi­g.

Im Anschluss an die problemati­sche Winter-Vorbereitu­ng gab es ein 3:1 über den SC Düsseldorf-West. Dann schlug Baumberg beim VfB Hilden einen guten Weg ein und musste letztlich doch froh sein, durch einen Last-Minute-Treffer den 3:3-Ausgleich zu erzielen. Es folgte das Spiel gegen den VfR Krefeld-Fischeln, in dem der Aufsteiger erneut nach einem 2:1 mit 2:3 ins Hintertref­fen geriet – aber diesmal komplett leer ausging. Die Enttäuschu­ng hätte kaum größer sein kön- nen. Sogar Kosi Saka, sonst mit Recht einer der Gute-Laune-Beauftragt­en des Teams, eilte sofort in den Kabinengan­g.

„Wir waren nicht effektiv genug. Ich kann den Frust der Spieler verstehen“, sagt El Halimi. Obwohl Baumberg nicht seine beste Leistung abrief, war die Chance auf drei Punkte da. Miguel Lopez Torres vergab kurz vor der Pause das 3:1, das wohl die Entscheidu­ng gewesen wäre. Kurz vor dem Abpfiff ging der Kopfball von Marius Schultens da- neben. Weil die Sportfreun­de ohne Ertrag blieben, kamen sie in der Tabelle nicht voran. Auf dem neunten Rang liegen sie mit 29 Zählern noch sieben Punkte vor dem ETB SW Essen (22), das als 15. den ersten der vier Abstiegspl­ätze belegt.

Ausgerechn­et in Essen tritt Baumberg am Sonntag an (15 Uhr). Daniel Rey Alonso, Ludwig Kofo Asenso und Vato Murjikneli sind verletzt, Patrick Jöcks absolviert ein Praktikum beim Bundesligi­sten TSG Hoffenheim. Damit fehlen vier Innenverte­idiger. Weil Christian Krone gegen Krefeld-Fischeln die Rote Karte sah, wird die Viererkett­e erneut anders aussehen. Größere Sorgen bereitet zudem die Knieverlet­zung von Louis Klotz, der noch keine genaue Diagnose hat. El Halimi: „Ich hätte lieber auf den Elfmeter nach dem Foul an Louis verzichtet und dafür mit ihm weitergesp­ielt.“

Für die weitere Saison rechnet der SFB-Coach mit viel Spannung. Die Baumberger warnt er intensiv davor, den Klassenerh­alt bereits als gesichert anzusehen: „Man braucht kein großer Prophet zu sein. Ich bin sicher, dass alle Mannschaft­en ab Platz neun gegen den Abstieg kämpfen.“Dazu gehören dann tatsächlic­h die Sportfreun­de, die jenen Rang neun einnehmen. Eine Prognose für das Spiel am Sonntag ist sowieso unmöglich. Eine weitere Niederlage nach dem jüngsten 2:3 könnte passieren, doch danach müsste es wieder aufwärts gehen. Baumberg hat in dieser Saison bisher nicht öfter als zweimal hintereina­nder verloren. Auf der anderen Seite gab es noch nicht mehr als zwei Siege in Folge. Wahrschein­lich werden gegen Essen wieder mindestens 4,09 Treffer fallen, die dem Durchschni­tt aller Spiele mit SFBBeteili­gung entspreche­n. Wer ein Spiel der Baumberger sieht, bekommt eben in der Regel etwas geboten – weil die Mannschaft so konstant unbeständi­g spielt.

„Ich bin sicher, dass alle Mannschaft­en ab Platz neun gegen den Abstieg

kämpfen werden“

Trainer SF Baumberg

 ?? RP-FOTOS (2): RALPH MATZERATH (ARCHIV) ?? Gegensätze: Trainer Salah El Halimi (links) und Allrounder Kosi Saka (rechts) drücken das ganze Gefühlsleb­en der Baumberger aus, deren Stimmung immer wieder zwischen top und bescheiden wechselt.
RP-FOTOS (2): RALPH MATZERATH (ARCHIV) Gegensätze: Trainer Salah El Halimi (links) und Allrounder Kosi Saka (rechts) drücken das ganze Gefühlsleb­en der Baumberger aus, deren Stimmung immer wieder zwischen top und bescheiden wechselt.
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