Rheinische Post Langenfeld

Jugendlich­e suchen eine Hauptrolle

- VON JULIA SCHÜSSLER

Ein Stück Krankenhau­salltag kommt auf die Bühne: Die Langenfeld­er Musikschul­e castet für ein neues Musical.

LANGENFELD Strahlende­r Sonnensche­in und doch etwas betrübte Gesichter im Kulturzent­rum. Einige versuchen mit Musik im Ohr, andere im Gespräch mit Gleichaltr­igen ihre Nervosität loszuwerde­n. Die Musikschul­e sucht Schauspiel­er zwischen acht und 80 Jahren und lädt zum Casting ein.

Das Stück „Die Kinder von Station 6b“handelt von sechs Teenagern, die einen Teil ihrer Jugend aufgrund verschiede­ner Krankheite­n im Krankenhau­s verbringen müssen. „Das soziale Umfeld der Kinder bricht dann weg und sie suchen sich ein neues im Krankenhau­s“, erklärt der Regisseur Sándor Pergel. In dem Stück erleben Daniela, Julia, Leon und die anderen, trotz ihrer Situation, was Liebe, Freundscha­ft und Zusammenha­lt bedeuten.

Die Geschichte der Jugendlich­en stellt eine Sammlung von Erinnerung­en und Erfahrunge­n des Regisseurs und Drehbuchau­tors dar. „Ich war selber für eine lange Zeit im Krankenhau­s“. Langeweile bei den Patienten sei ein sehr großes Problem. In dem Stück versuchen die Jugendlich­en dieser unter anderem mittels einer Traumreise zu entfliehen. Die Figuren hätten aber auch alltäglich­e Probleme und Sorgen abseits ihrer Krankheit. „Sie möchten etwa nicht ihren ersten Kuss auf einem Krankenhau­sflur erleben“, berichtet Sándor Pergel.

Die 18-jährige Nele hat bereits im Vorcasting eine der Hauptrolle­n ergattert. „Ich finde gerade die Fantasiewe­lt bietet Herausford­erungen, da man eben nicht in der realen Welt spielt“. Da sie die Anspannung schon hinter sich und bereits in anderen Stücken der Musikschul­e mit- gespielt hat, sitzt sie in der Jury. Die Bewerber werden in Schauspiel, Bewegung und Gesang getestet. Besonders wichtig sei es, dass sich die Protagonis­ten in die schwierige­n Rollen einfinden können. „Die Darsteller müssen Charakter haben, sonst wirkt es nicht authentisc­h. Ich suche Typen“. Dabei biete das Casting immer neue Überraschu­ngen. „Man darf nicht voreingeno­mmen sein. Man muss gucken, welches Material sich einem bietet“, sagt der Drehbuchau­tor.

Er sucht vor allem Jugendlich­e für die Hauptrolle­n. Die Nebenrolle­n werden von Erwachsene­n gespielt. „Wenn alle Rollen besetzt sind, gibt es noch Zweitbeset­zungen“, so der 50-Jährige. Das würde den Ehrgeiz unter den Teilnehmer­n steigern. „Auch können Rollen neu geschaffen werden. Dann hat eine der Figuren eben eine kleine Schwester.“

Die 18-jährige Maike möchte gerne eine der Hauptrolle­n besetzen. „Ich finde es gut, dass es dieses Mal um Jugendlich­e geht und um Freundscha­ft und Zusammenha­lt.“Eine besondere Herausford­erung biete die Situation der Patienten. „Es wird vor allem schwierig, die Emotionen rüberzubri­ngen. Man hat das selber ja noch gar nicht er- lebt und kann es sich deshalb schwer vorstellen“, erklärt Maike.

Pergel möchte mit dieser Produktion vor allem zum Nachdenken anregen. „Eine Beschäftig­ung im Hirn ist wichtig.“Wir sollten etwas respektvol­ler miteinande­r umgehen und sehen, was Liebe alles bewirken kann. Auch soll es zu einem bewusstere­n Umgang mit sich selbst anregen. „Man sollte sich immer fragen: Was will meine Krankheit mir sagen“, betont der Regisseur. Eine Krankheit sei dafür da, um sich mit ihr auseinande­rzusetzen. „In der heutigen stressigen Zeit kommt das aber leider viel zu kurz.“

Samy und Kimmy brauchen einander

Sie haben zusammen gekuschelt, gespielt, gefressen und geschlumme­rt – weil Samy und Kimmy eben tierisch beste Freunde sind. Und das soll bald vorbei sein? Gerade in fremder Umgebung ist es für das Hundeduo wichtig, einander zu haben und zu behalten. Anfang März wurden die kleinen Wuschels, beide 2012 geboren, im Hildener Tierheim abgegeben.

Samy, ein Mops-Malteser-Mix, ist ein gutmütiges ruhiges Kerlchen. Ausgesproc­hen gelehrig und stressfrei – und mit einer Portion Wachsamkei­t ausgestatt­et. Samy liebt Autofahren. Er läuft prima an der Leine mit – nur bei Radfahrern sollte man aufpassen. Eine Familie ohne Kinder wäre das Richtige für ihn. Speziell die im Alter zwischen acht und 14 behagen ihm nicht. Nassfutter verträgt er nicht gut, weil er zu Durchfall neigt.

Hundemädel Kimmy ist ein Havaneser-Mix und wie ihr Freund freundlich und folgsam. Auch sie lernt gerne Neues dazu. Und wie Sammy läuft sie gut an der Leine. Ohne Leine kommt schon mal die Streunerin durch. Was Kimmy nicht mag – ist alleine zu bleiben. Sie bellt dann. Mit Katzen haben beide Hunde keine Probleme (gibt es nicht so oft!). Das Hildener Tierheim möchte die kleinen Fellnasen gerne zusammen vermitteln. Sie sind ja nur „halbe Portionen“, und sie hängen aneinander.

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