Gewerkschaft fürchtet lange Schichten in Gastronomie
KREIS METTMANN (RP) Auf die Forderung der Arbeitgeberverbände, die tägliche Höchstarbeitszeit durch ein maximales Wochen-Pensum zu ersetzen, hat nun die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) reagiert. Angesichts der großen Belastungen von Beschäftigten in Hotels, Pensionen und Gaststätte seien Forderungen nach immer längeren Arbeitszeiten „vollkommen fehl am Platz“, so Torsten Gebehart, Geschäftsführer der NGG. Die Gewerkschaft befürchtet, dass so extrem lange Schichten möglich werden. „Jeder, der im Gastgewerbe arbeitet, weiß, dass Überstunden gerade in der Hochsaison dazugehören. Das Arbeitszeitgesetz sorgt aber dafür, dass das für den Einzelnen erträglich bleibt“, sagt Gebehart. Das Ge- setz schreibt eine Regelarbeitszeit von acht Stunden täglich vor. In klar geregelten Ausnahmefällen kann sie auf zehn Stunden ausgedehnt werden.
Ob die Betriebe veränderte Arbeitszeiten bräuchten, sei nach Gebehart fraglich. Flexibilität habe für die Gastro-Mitarbeiter auch im Kreis Mettmann immer zum Job gehört. „Die Umsätze in der Beherbergung und in der Gastronomie steigen seit Jahren kräftig an. Statt den Arbeitsdruck weiter zu erhöhen, ist es Zeit, mehr Menschen einzustellen und die Leistung stärker anzuerkennen“, sagt er. Im vergangenen Jahr sei der Umsatz im NRW-Gastgewerbe nach amtlicher Statistik um drei Prozent gestiegen – die Zahl der Beschäftigten dagegen um 1,4 Prozent zurückgegangen.