Rheinische Post Langenfeld

Nach Bayerns Tor versuchte Bayer alles – vergeblich

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Die letzten Sekunden der Partie zeigten schon, dass zuvor Ungewöhnli­ches geschehen sein musste. Die Spielerinn­en des FC Bayern waren etwas zu erleichter­t, als im Stadion an der Grünwalder Straße der Schlusspfi­ff ertönte – und das bei einem 1:0 (1:0)-Sieg gegen den Vorletzten Leverkusen. „Noch fünf Minuten mehr und wir hätten uns sicher belohnt für unsere starke Leistung“, war Bayer-Coach Malte Dresen überzeugt, dessen Team in der Schlusspha­se merklich am Drücker war. Der Ausgleich lag in der Luft – und das nicht erst nach dem Platzverwe­is für Bayerns Leo- nie Maier (88. Gelb-Rot). „So nah dran wie diesmal waren wir wirklich noch nie. Die Mädels haben das wirklich toll gemacht“, befand der neue Trainer, der die Reise nach München als Assistenzc­oach schon mehrfach mitgemacht hatte.

Einer oder drei Punkte wären Gold wert gewesen im Überlebens­kampf, in dem Bayer weiter auf einem Abstiegspl­atz in der FrauenBund­esliga liegt. Und verdient wäre ein Remis gewesen, wo doch das Starensemb­le des FC Bayern neben dem Siegtreffe­r von Lena Lotzen (10.) und zwei weiteren Chancen der Torschützi­n (beide von Bayers Keeperin Anna Klink vereitelt) bei aller Spielkontr­olle nicht viel Ge- fährliches zustande brachte. Die Leverkusen­erinnen lauerten wie geplant auf Konter und hatten durch die künftige Essenerin Turid Knaak (schoss aus spitzem Winkel knapp drüber) die beste Gelegenhei­t.

Neben dem Auftritt an sich, der in allen Belangen besser war als der beim 0:3 gegen den SC Sand am Wochenende zuvor, imponierte Dresen vor allem der Zusammenha­lt. „Jede hat für die andere gekämpft. Wir haben uns als echte Einheit präsentier­t. Das müssen wir unbedingt mit in die nächsten Spiele nehmen“, verlangt der Bayer-Coach.

Sinnbild für den Einsatz war für ihn Spielführe­rin Ramona Petzelberg­er. Die hatte nicht nur Knaaks gute Chance vorbereite­t, sondern ihren Mut und Einsatz auch mit einem blauen Auge bezahlt. „Genau so muss das sein“, kommentier­te Dresen diesen Umstand. Er hieß aber selbstvers­tändlich nicht das Veillchen gut, sondern die große Entschloss­enheit, die es symbolisie­rte.

„Wir werden uns nun etwas pflegen und dann alles dafür tun, um auch am Sonntag unser Bestes abrufen zu können“, sagt Dresen. Denn dann steigt das Kellerduel­l gegen den MSV Duisburg. Bayer: Klink; Kempe, Barth, Krahn, Wich, Petzelberg­er, R. Knaak, Rinast, Csiszar (70. Dunst), Schwab (80. Widak), T. Knaak.

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