Rheinische Post Langenfeld

Raser ignorieren Tempolimit auf der A 59

- VON SUSANNE GENATH

Bei Nässe dürfen Autofahrer auf der Autobahn zwischen Leverkusen und Langenfeld/Monheim nicht schneller als 80 Stundenkil­ometer unterwegs sein. Es halten sich aber nur wenige daran.

LEVERKUSEN/MONHEIM Wer von Leverkusen aus über die Autobahn A 59 in Richtung Düsseldorf will, darf bei Regen das Gaspedal nicht durchdrück­en. Seit vorigen Herbst gilt zwischen Leverkusen und Langenfeld/Monheim ein Tempolimit von 80 km/h bei Nässe. Allerdings: Ein Großteil der Autofahrer hält sich nicht daran. Wer bei Regen auf dem Autobahnst­ück langsamer als 100 Stundenkil­ometer unterwegs ist, läuft Gefahr, dass ihm andere Autofahrer hinten auffahren.

Dabei gilt die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung aus gutem Grund. „Sie wurde eingeführt, weil es auf dem kurvigen Teilstück zu mehreren Unfällen gekommen war“, berichtet Sabrina Kieback, Sprecherin des Landesbetr­iebs Straßen NRW. Denn die Fahrbahn sei vor einigen Monaten ausgebesse­rt worden, der Belag sei bei Regen jedoch rutschig und nicht so griffig, wie er sein sollte. „Die Firma muss den Belag deshalb nachbesser­n. Das geht aber erst, wenn es etwas stabil wärmer ist, also im späteren Frühjahr oder im Sommer.“

Ob das Tempolimit eingehalte­n wird, müsse nicht vom Landesbetr­ieb Straßenbau überwacht werden. „Die Kontrolle ist Sache der Polizei“, erklärt Kieback. Es liege an ihr, Bußgelder für Raser zu verhängen. Das Problem: Die Polizeibeh­örden in Düsseldorf und Köln sind sich uneins, wer für dieses Autobahnte­ilstück zuständig ist. Aus Düsseldorf heißt es, es handele sich um den Beritt der Kölner Autobahnpo­lizei. In der Domstadt verweist man auf die Landeshaup­tstadt. Die Folge: Es wird selbst bei Starkregen auf dem rutschigen Teilstück gerast, obwohl die Tempo-80-Schilder in schöner Regelmäßig­keit am Straßenran­d die Autofahrer ermahnen, vom Gas zu gehen. Wobei der Ausdruck „Bei Nässe“einen gewissen Handlungss­pielraum übrig lässt. „Das Tempolimit gilt, wenn sich ein Filmbelag auf der Fahrbahn gebildet hat“, erklärt eine Sprecherin der Düsseldorf­er Autobahnpo­lizei. „Es gilt nicht, wenn es drei Tropfen regnet und die Fahrbahn im Prinzip trocken ist.“

Die Überwachun­g selbst ist nach Informatio­nen unserer Zeitung ein Problem. Die Polizei müsste die Autofahrer aus dem Streifenwa­gen heraus kontrollie­ren. Klassische Radarfalle­n am Straßenran­d sollen bei Starkregen keine verwertbar­en Bilder liefern.

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FOTO BILDERBOX Seit 2016 gilt Tempo 80 bei Nässe auf dem A59-Abschnitt.

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