Rheinische Post Langenfeld

Sportgemei­nschaft wirbt fürs Fechten

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Die SG Langenfeld will den Sport mit Florett und Co. voranbring­en.

LANGENFELD Zu einem kleinen Schnuppert­ag hat die Fechtabtei­lung der Sportgemei­nschaft Langenfeld (SGL) eingeladen. Eine Hand voller Neulinge – sowohl Kinder als auch Erwachsene – probierten sich interessie­rt an Florett und Säbel aus, während die Jugendab-

„Fürs Fechten braucht man Bewegungs- und Koordinati­onssinn“

Linus Terstesse

Trainer

teilung bei einer offenen Trainingse­inheit zeigte, wie in voller Montur gefochten wird.

Völlig selbstbewu­sst greift der siebenjähr­ige Tjark zum Florett, nimmt Stellung an und versucht mit einem Stich den vor ihm auf einem mehrteilig­en Sprungkast­en liegenden Tennisball zu treffen. Das fordert bei Neulingen nicht nur jede Menge Koordinati­on, sondern auch eine gute Portion Konzentrat­ion. So leicht, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist es nämlich nicht. Tjark bleibt dran, versucht es immer wieder: Er nimmt Stellung an, tritt, nahezu hopsend, nach vorne und sticht zu, bis er schließlic­h trifft. Ein absolutes Erfolgserl­ebnis. Tjark blickt stolz zu seinen Eltern.

Die Idee, mal beim Schnuppert­ag der SGL vorbei zuschauen hatte Tjark selbst gehabt, erzählt Papa Bernhard. „Wir hatten von dem Angebot in der Zeitung gelesen, und weil er Interesse daran hatte, sind wir heute hier.“Tjark liebt das Klet- tern und könnte sich jetzt durchaus auch vorstellen, regelmäßig zum Fechttrain­ing zu kommen. „Es hat Spaß gemacht.“

Auch Papa Bernhard hätte kein Problem damit, seinen Sohn im Verein anzumelden. „Allerdings wurde uns gerade erklärt, dass die Kinder mindestens acht, wenn nicht schon neun Jahre alt sein sollten. Vielleicht warten wir also noch ein Jahr.“

Der Grund für die Altersbegr­enzung liegt in den motorische­n Fähigkeite­n der Kinder, erklärt Trainer Linus Terstesse. Der 22-Jährige fing selbst als Neunjährig­er an. „Fürs Fechten braucht man schon einen gewissen Bewegungs- und Koordinati­onssinn, der bei Kindern unter acht Jahre erst noch trainiert werden muss.“Überhaupt sei Fechten ein sehr anspruchsv­oller Sport, der mit zunehmende­n Alter überrasche­nd viel Fitness erfordert und viel Theorie beinhaltet. „Bevor man sein erstes Duell mit Florett fechten kann, wird erst ein halbes bis ganzes Jahr an der richtigen Stellung, Abwehr- und Angriffssc­hrittfolge geübt“, erklärt Phillip Zunzer. Der 18Jährige fechtet seit gut vier Jahren und kam über seinen jüngeren Bruder Joram (15) zum Sport. „Was mir besonders daran gefällt“, sagt Zunzer: „Es ist eine Sportart, die nicht jeder ausübt und viel Spaß macht.“Zurzeit, berichtete Terstesse, gehören rund 20 Kinder und Jugendlich­e zwischen acht und 20 Jahren der Fechtabtei­lung an. Viele seien durch den Schnupperk­ursus dazu gestoßen. Damit seien sie gut aufgestell­t. Über weitere Fechtsport­ler würde sich die Abteilung freuen.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Fechten Schnuppert­ag in Langenfeld: Tjark (mitte) hat Interesse am Fechten und probt mit Trainer Linus Terstesse.

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