Betrüger am Telefon haben neue Masche
Verbraucherberatung warnt vor Dieben, die sich auf alte Beratungsfälle berufen.
KREISMETTMANN (wie) Der Enkeltrick ist schon fast Geschichte, kaum ein Senior fällt auf den vermeintlichen Verwandten in großer Geldnot noch herein. Betrüger, die Senioren am Telefon zum Abheben von großen Summen Bargeld überreden wollen, haben sich andere Maschen ausgedacht. Als falsche Polizisten, die sogar mit der falschen Nummer 110 bei den Senioren anrufen, erbeuteten sie in der Vergangenheit auch im Kreis Mett- mann mehrfach hohe fünfstellige Beträge.
Nun warnt die Verbraucherzentrale vor einem neuen Trick. Hochstapler rufen im Namen der Verbraucherzentrale bei Bürgern an. Im Verlauf des Gesprächs horchen sie ihre Opfer geschickt aus und setzen die Angerufenen unter Druck. In einem besonders dreisten Fall erbeuteten Gauner mit dieser Masche 4.800 Euro bei einem Opfer, der sich tatsächlich an die Verbraucherzen- trale gewandt hatte. Der Fall war allerdings schon fünf Jahre alt.
Der Bürger brauchte damals Rat, um aus drei Abo-Verträgen mit Gewinnspielfirmen herauszukommen. Geschicktes Ausfragen oder gar die Kenntnis über diese Beratung machten sich die Trickbetrüger zunutze: Im Verlauf des Gesprächs gaukelten sie ihrem Opfer vor, die Abo-Verträge seien nicht ordnungsgemäß gekündigt worden und wegen noch zu zahlender Be- träge habe ein Gewinnspielkonsortium nun Anzeige bei der Polizei erstattet. Weiteren Ärger und die Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens könne der Angerufene nur abwenden, wenn er bereit sei, die Summe zu zahlen. Andreas Adelberger von der Beratungsstelle stellt klar: „Wir rufen niemanden ungebeten an und beziehen uns auch nicht auf längst abgeschlossene Beratungen, um im Nachgang beträchtliche Geldbeträge zu verlangen!“