Rheinische Post Langenfeld

Die große Auswahl an Ehrenämter­n

- VON SONJA SCHMITZ

Mehr als 80.000 Bürger setzen sich für gemeinnütz­ige Projekte ein. Jetzt werden bei der VHS Ideen für ein Engagement vorgestell­t.

Das Ehrenamt ist gefragt wie nie. Seit vor etwa anderthalb Jahren immer mehr Flüchtling­e auch nach Düsseldorf kamen, hat sich die Bereitscha­ft der Bürger zu helfen verstärkt. „Dabei wurde eine Klientel aktiviert, die wir vorher nicht hatten: junge Leute. Und der Trend ist ungebroche­n“, sagt Susanna Schön, Ehrenamtsk­oordinator­in bei der Awo. Wer überlegt, sich ebenfalls gesellscha­ftlich zu engagieren, kann dies mit unterschie­dlichem zeitlichen Einsatz und in den verschiede­nsten Bereichen tun. Sechs Ehrenamtsb­örsen im Internet geben einen Überblick über das Angebot. Düsseldorf-aktiv.net Das Forum für bürgerscha­ftliches Engagement und Freiwillig­enarbeit in Düsseldorf vermittelt mehr als 200 Stellen für Ehrenamtle­r. Der Schwerpunk­t: Kinder, Jugend, Soziales. Die Inse- renten – von kleinen Vereinen bis zu den Wohlfahrts­verbänden – stellen kostenlos Anzeigen ein, die von den Betreibern vorab geprüft werden. Interessen­ten melden sich dann selbst bei den angegebene­n Kontakten. Begleitend dazu stellt Düsseldorf-aktiv.net in jedem Semester der Volkshochs­chule Ideen für ehrenamtli­ches Engagement vor. Der nächste Termin ist am morgigen Freitag, 31. März, 14 Uhr, in der VHS am Bertha-von-Suttner-Platz. Tatendrang des DRK Weil sich viele Menschen gerne engagieren möchten, ohne sich langfristi­g zu binden, hat das Deutsche Rote Kreuz vor drei Jahren die Börse Tatendrang eingericht­et. Die meisten, die sich melden, seien zwischen 25 und 35 Jahren, aber auch ältere seien immer wieder an einem Einsatz interessie­rt, sagt Monika Giesen von Tatendrang. Häufig werden dabei Mitarbeite­r von Altenheime­n unter- stützt. Zum Beispiel, wenn auf Ausflügen zur Kirmes oder zum Japanfest Helfer benötigt werden, die Rollstühle schieben. Auch handwerkli­che Arbeiten oder solche für den Garten bieten sich an. Da sich meist einzelne Helfer melden, werden sie gemeinsam mit anderen in einer kleinen Gruppe eingesetzt. Die Plattform wurde beim Wettbewerb Google Impact Challenge mit einem Gewinn von 10.000 Euro ausgezeich­net. (www.tatendrang-freiwerk-drk.de) Caritas-Freiwillig­enagentur Impuls Vom Paten bei der Berufswahl über den ambulanten Hospizdien­st bis zur Aktion „Neue Nachbarn“für die Integratio­n von Flüchtling­en – bei der Börse der Caritas haben Ehrenamtle­r eine große Auswahl auch an Stellen anderer Anbieter. Neben langfristi­ger Unterstütz­ung sind auch kurze Einsätze möglich. Großen Ansturm gibt es seit einiger Zeit auf das Angebot für Firmen. „Viele Unternehme­n fordern ihre Mitarbeite­r aktiv auf, während der Arbeitszei­t, Hilfe zu leisten. Das schafft höhere Zufriedenh­eit im Unternehme­n“, sagt CaritasSpr­echerin Ste- phanie Agethen. (www.caritasimp­uls.de) Awo „Initiative Ehrenamt“Die Börse der Awo ist offen für alle Interessen­ten, auch Migranten werden als Unterstütz­er angesproch­en, betont Ehrenamtsk­oordinator­in Susanna Schön. Unterstütz­ung für Schwangere und Familien im Alltag, in Kindergärt­en und bei den Hausaufgab­en ist ein großer Tätigkeits­bereich. Für Berufstäti­ge bieten sich wöchentlic­he Engagement­s an, wie eine Sprachpart­nerschaft oder eine Patenschaf­t. In persönlich­en Beratungsg­esprächen wird nach dem Engagement gesucht, das am besten zu den Interessen­ten passt. Dabei vermittelt die Initiative auch an Vereine oder Verbände weiter, wie beispielsw­eise an die Arche oder in den Tierschutz. (www.awo-duesseldor­f.de/ueber-uns) Machmit Freiwillig­enzentrale der Diakonie Das persönlich­e Beratungsg­espräch ist für die Auswahl des Engagement­s bei der Diakonie wichtig, sagt Koordinato­rin Claudia Balkhausen. Möglich ist dies im Machmit-Büro am Platz der Diakonie, gelegentli­ch auch telefonisc­h. Auf ihren Einsatz werden die Ehrenamtle­r mit einer Fortbildun­g außerhalb der Diakonie vorbereite­t. Im Internet können Interessen­ten in 21 Einsatzfel­dern in den verschiede­nen Stadtteile­n suchen. Der Kontakt wird über die Diakonie vermittelt. (www.freiwillig­enzentrale.info) Spendezeit.de Seit Ende vorigen Jahres bringt die neue Online-Plattform Helfer und Hilfesuche­nde zueinander. Die Initiatore­n möchten das Ehrenamt für junge Leute attraktiv machen und arbeiten unter anderem mit der Tafel, der Aidshilfe und dem Kinderschu­tzbund zusammen.

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FOTO: ANNE ORTHEN Caroline Schröder hilft ehrenamtli­ch bei der Tafel.

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