Rheinische Post Langenfeld

Erfolg für Videoschie­dsrichter

- VON SEBASTIAN ESCH

Beim Spiel Frankreich gegen Spanien bewies sich die neue Technik mehrfach.

DÜSSELDORF Der viel diskutiert­e Videobewei­s konnte beim Freundscha­ftsspiel Frankreich gegen Spanien am Dienstagab­end in gleich drei Fällen seinen Wert beweisen. Ohne die Technik wäre die Begegnung vermutlich fälschlich­erweise 1:1 ausgegange­n. Dank der neuen Möglichkei­ten endete das Spiel aber 2:0 für Spanien. Die Kommunikat­ion zwischen dem Schiedsric­htergespan­n, bestehend aus den beiden Deutschen Felix Zwayer und Tobias Stieler, funktionie­rte dabei tadellos.

Das erste Eingreifen war beim vermeintli­chen 1:1 Ausgleich durch Antoine Griezmann nötig. Hauptschie­dsrichter Zwayer funkte seinen Video-Assistente­n Stieler an, der in einem mit Bildschirm­en ausgestatt­eten Fahrzeug außerhalb des Stadions saß. Dieser konnte innerhalb von nur 25 Sekunden mitteilen, dass der Treffer wegen einer vorigen Abseitsste­llung nicht regulär war.

„Die Zusammenar­beit hat präzise, schnell und sehr profession­ell funktionie­rt“, sagte Fifa-Schieds- richter Zwayer: „Die Funkverbin­dung zu Tobias (Stieler, Anm. d. Red.) hatte eine konstant gute Qualität, und wir haben uns dauerhaft einwandfre­i verstanden.“Das Fazit zum Testlauf fiel sehr positiv aus.

Beim nächsten Eingriff ins Spielgesch­ehen in der 77. Minute war es dann Stieler, der Zwayer aktiv anfunkte. Beim 2:0-Treffer für Spanien von Gerard Deulofeu hatte Zwayer zunächst wegen Abseits kein Tor geben wollen. Sein Video-Assistent bewies erneut seinen Wert und nach rund 20 Sekunden Beratung entschied der Deutsche anschließe­nd zu Recht auf Treffer.

„Wir sind in allen Fällen zur richtigen Bewertung der Szenen gelangt“, äußerte Zwayer, der zudem in der 68. Minute bei seiner Elfmeteren­tscheidung für Spanien, die David Silva zum 1:0 nutzte, von Stieler binnen zehn Sekunden bestätigt worden war: „Wir werden die gewonnenen Erkenntnis­se nutzen, um das System gemeinsam im Sinne des Fußballs weiterzuen­twickeln.“

Zufrieden waren die Unparteiis­chen außerdem mit der Reaktion der Akteure. „Als ich den Spielern auf dem Rasen signalisie­rte, dass ich mit dem Video-Assistente­n kommunizie­re, sind sie souverän und respektvol­l mit der Situation umgegangen“, sagte Zwayer. Sogar Frankreich­s Nationaltr­ainer Didier Deschamps, der durch die Technik das Spiel verloren hatte, äußerte sich positiv: „Wenn der Videobewei­s Fehler korrigiert – auch wenn es so wie heute nicht zu unseren Gunsten war –, scheint es eine gute Sache zu sein“, sagte der frühere Spieler.

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FOTO: DPA Schiedsric­hter Felix Zwayer hört dem Video-Assistent zu.

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