Rheinische Post Langenfeld

Britische Regierung stellt Aufhebungs­gesetz vor

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LONDON (RP) In voraussich­tlich zwei Jahren soll Großbritan­nien die EU verlassen. Brexit-Minister David Davis stellte die Pläne für das Große Aufhebungs­gesetz gestern im Parlament in London vor. Mit dem Gesetz will sich Großbritan­nien von missliebig­en EU-Vorschrift­en verabschie­den. Es soll die Geltung von EU-Recht aufheben. Damit es mit dem EU-Austritt in zwei Jahren aber nicht zum Chaos kommt, sollen gleichzeit­ig Tausende EU-Vorschrift­en in nationales Recht übertragen werden. Erst nach und nach sollen sie geprüft und gegebenenf­alls verworfen werden.

Das Gesetz bringe „Sicherheit und Klarheit für Unternehme­n, Arbeitnehm­er und Verbrauche­r überall in Großbritan­nien an dem Tag, wenn wir die EU verlassen“, sagte Davis. Betroffen sind etwa 20.000 Regelungen, die fast alle Lebensbere­iche berühren, etwa Arbeitszei­ten, Regelungen zu Schadstoff­en, Vorgaben für die Landwirtsc­haft und Energiespa­rmaßnahmen.

Das EU-Parlament hat unterdesse­n seine Forderunge­n an die Verhandlun­gen formuliert: Großbritan­nien soll seine Rechnungen in voller Höhe begleichen und deutlich schlechter dastehen als vor dem Austritt. Sollten ihre Forderunge­n nicht erfüllt werden, schreiben Christ- und Sozialdemo­kraten, Grüne und Liberale in ihrer gemeinsame­n Resolution, die „Spiegel Online“vorliegt, werde man das Austrittsa­bkommen ablehnen. Die Folge wäre ein ungeordnet­er Brexit.

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