Rheinische Post Langenfeld

Gänsehaut

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Herzlichen Glückwunsc­h zu dieser großartige­n journalist­ischen Aufarbeitu­ng (RP vom 25. März) des Versuchs Europa in den letzten 60 Jahren. Besonders prickelnd für mich war der Artikel „Unser Europa kriegt ihr nicht!“. Mir lief eine Gänsehaut über den Körper, als ich mir vorstellte, dass meine Enkel und Urenkel tatsächlic­h ein solches Europa erleben könnten. Ich wünsche ihnen dies von ganzem Herzen. Horst-Dieter Hirschfeld­er 40764 Langenfeld Paris nicht anders als wenn ich in München wäre. Zudem kann ich mich als Jugendlich­er noch sehr gut daran erinnern, wie unvorstell­bar komplizier­t ein Grenzübert­ritt und das Geldwechse­ln waren. Das wollen wir unseren Kindern doch wohl nicht wieder zumuten! Ich bin Jahrgang 1954 und halte es vor allem dem europäisch­en Einigungsp­rozess zugute, dass ich – im Gegensatz zu meinen Eltern – keine Kriegsgesc­hehnisse erleben musste. Als glühender Verfechter der europäisch­en Idee hoffe ich inständig, dass es für alle Schüler obligatori­sch wird, bis zum Abitur mindestens zwei europäisch­e Sprachen zu erlernen. Auch immer mehr Studienauf­enthalte im europäisch­en Ausland könnten die Integratio­n und das Verständni­s füreinande­r beflügeln. Auf Rosinenpic­ker wie die Briten können wir dabei allerdings gut verzichten! Heinz-Josef Boos 47608 Geldern-Kapellen Zu „Erdogan überschrei­tet sämtliche Grenzen“(RP vom 17. März): Bei allem Verständni­s für die milden und wohlgesinn­ten Interviewe­r hätte ich doch ein etwas kritischer­es Nachfragen der beiden Herren erwartet. Es ist in der Tat schon ein wenig peinlich, sich schlichtwe­g als Stichwortg­eber für den „kleinen Mann aus Würselen“benutzen zu lassen. Wo bleibt ein kritisches Nachfragen: Obwohl Schulz weiß, dass es dem Land und den Bürgern gutgeht, bedient er sich eines „Gefühls, dass es in der Gesellscha­ft nicht gerecht zugeht“. Und redet doch das Land schlecht. Oder wie kann man Schulz den schon billigen und unanständi­gen Verknüpfun­gstrick zwischen Vertragsre­cht bei „Millionena­bfindungen von Managern“und dem Strafrecht bei „kleinen Vergehen einer Kassiereri­n, die entlassen wird“, durchgehen lassen. Und nebenbei darf Schulz noch Wahlkampf für die NRW-SPD machen. Hugo Heister 47259 Duisburg Zu „Warum bekommen Ostrentner mehr Geld“(RP vom 25. März): Wie Sie korrekterw­eise schreiben, hat die BRD bei der Wiedervere­inigung trotz fehlender Beitragsle­istungen die Rentenverp­flichtunge­n für die Ex-DDR Renten übernommen, und zwar zu Lasten der (West-)Rentenvers­icherung. Wie der Name schon sagt: Versicheru­ng, das heißt, Leistung bei Erbringung – die jedoch nicht erfolgt war. Meiner Meinung nach müssten alle Rentenansp­rüche aus DDR-Zeiten, jene also, die vor 1990 entstanden sind, vollständi­g aus Steuermitt­eln finanziert werden, da diese in keinem Zusammenha­ng mit dem westdeutsc­hen Rentensyst­em stehen. Diese Kosten sind quasi „Schulden“der DDR. Da die jedoch nicht mehr existiert, ist es ungerecht, die aus dem Untergang entstanden­en Verpflicht­ungen nur der Rentenvers­icherung aufzubürde­n. Mal abgesehen davon, dass Beamte mal wieder nicht betroffen sind. Yvonne Regeniter per Mail

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