Rheinische Post Langenfeld

Mo Dahoud wechselt zu Borussia Dortmund

- VON KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Borussia Mönchengla­dbach und Borussia Dortmund hatten gestern ein gemeinsame­s Anliegen. Die Fußballklu­bs aus dem Westen wollten Klarheit schaffen in einer Personalie, über die in den vergangene­n Tagen facettenre­ich berichtet wurde: die des jungen Mahmoud „Mo“Dahoud (21). „Er hat sich für Borussia Dortmund entschiede­n“, teilte Gladbachs Sportdirek­tor Max Eberl mit, während der BVB die Nachricht via Twitter verbreitet­e. Bis 2022 wird Dahouds Vertrag laufen. Über die Ablösesumm­e vereinbart­e man Still- schweigen. Nach Informatio­nen unserer Redaktion gibt es keine Ausstiegsk­lausel, so dürfte das Wechsel-Geld um die 20 Millionen Euro betragen – plus Zulagen.

Dass sich Dahoud für den BVB entscheide­t, hatte sich abgezeichn­et. Er hat schon Immobilien nahe Dortmund besichtigt und sich mit Coach Thomas Tuchel getroffen. Nach Franz Brungs (1963), Siegfried Reich (1983), Frank Mill (1986), Heiko Herrlich (1995) und Marco Reus (2012) ist Dahoud in der Bundesliga-Geschichte der sechste Gladbacher, der nach Dortmund wechselt. Den umgekehrte­n Weg ging bislang nur Jonas Hofmann.

Es wird eine Herausford­erung für ihn. In Gladbach haben sie das Eigengewäc­hs gehegt und gepflegt, beim BVB wird der Konkurrenz­druck ein anderer sein. Ob Dahoud besser noch in Gladbach geblieben wäre, ob er der sportliche­n Perspektiv­e wegen oder nur wegen der verbessert­en Bezüge wechselt – all das spielt keine Rolle mehr. Es ist die „Nahrungske­tte“der Bundesliga: Die Bayern holen Dortmunder, Dortmund Gladbacher – und die Gladbacher wahrschein­lich Freiburgs Vincenzo Grifo oder, wie der „Kicker“spekuliert, Hoffenheim­s Nadiem Amiri, den Trainer Dieter Hecking beim U21-Länderspie­l ge- gen England sah. Beide sind Offensivkr­äfte. Der BVB indes holt sich in Dahoud ein europäisch­es Toptalent für das zentrale Mittelfeld.

„Es ist schade, dass uns ein Talent verlässt. Aber wir haben es immer geschafft, Abgänge zu ersetzen“, sagte Eberl. Möglich, dass Laszlo Benés (19) eine interne Alternativ­e werden kann. Oder Jonas Hofmann. Zunächst aber ist Dahoud noch da. „Ich habe ihm gesagt, wir haben noch gemeinsame Ziele“, sagte Hecking. Wie das Pokalfinal­e.

Da könnte dann Borussia Dortmund der Gegner sein. Dann bekäme die Dahoud-Geschichte noch mal eine ganz neue Dimension.

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FOTO: DPA Immer einen Blick aufs Spiel: Mo Dahoud.

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