Seltene Weine für 95.000 Euro gestohlen
In Deutschland, sagt Daniela Machill, könnten die Diebe ihre Beute kaum verkaufen. So viele seltene Stücke sind darunter, und Weine, die sie in großen Mengen eingekauft hat, „wenn die auf den Markt kämen, würde ich das erfahren“. Deshalb geht sie davon aus, dass ihr Wein schon außer Landes ist.
2400 Flaschen sind in der Nacht zum Mittwoch aus ihrem Geschäft Bordeaux-Wein-direkt an der Fährstraße verschwunden. Früh um sieben hatte der Hausmeister auf dem Hof Paletten und zwei Hubwagen entdeckt, die normalerweise in den Räumen der Weinhandlung stehen. Er rief die Polizei. Wenig später stand auch schon Geschäftsleiter Oliver Maringer vor den leeren Regalen und dem Bord, auf dem rund 140 Einzelflaschen präsentiert worden waren. Sorgfältig wurden sie aus den Halterungen geschraubt, Raritäten, die für bis zu 900 Euro zu kaufen sind. „Die Täter haben sie noch eingepackt und mit Rollwagen rausgebracht“, sagt Maringer. Mindestens einen 7,5-Tonner müssten die Einbrecher genutzt haben, „in einen Transporter passt das nicht rein“. Kistenweise hatten die Einbrecher auch Champagner und gerade erst aus Frankreich gelieferte Weine mitgenommen. Einziger Trost: „Wenigstens haben sie nicht den Laden verwüstet.“Nur ein paar Neonröhren haben die Täter zerschlagen, wohl um nicht durch das Licht aufzufallen.
Daniela Machill, deren Vater die heute seltenen Bordeaux-Weine in den 80er und 90er Jahren selbst gekauft hatte, schmerzt der Verlust sehr. Selbst wenn die Beute gefunden würde, könnte sie schon wertlos sein, „die alten Weine sind sehr empfindlich“. Mit Beständen aus ihren Geschäften in Köln und Frankfurt haben Machill und Maringer die größten Lücken in den Regalen gefüllt, konnten gestern also zumindest wieder öffnen.
Die Polizei bittet nun um Hinweise unter Telefon 0211 8700.