Rheinische Post Langenfeld

Asylbewerb­er wittert Betrug

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Nach einem „Vermittlun­gsangebot“wendet sich ein wohnungssu­chender Iraker an das Langenfeld­er Integratio­nsbüro. Das hilft auch ohne Bezahlung.

LANGENFELD (og) Die in Düsseldorf bekannt gewordene Betrugsmas­che, Flüchtling­en vermeintli­ch bei der Wohnungssu­che zu helfen und sie dabei abzuzocken, ist in Langenfeld nicht angekommen. „Das städtische Integratio­nsbüro hat dies überprüft. Dort liegen keine Fälle vor“, sagt die Erste Beigeordne­te Marion Prell.

Aufgrund der seit 2016 geltenden Wohnsitzau­flage und des knappen Wohnraums in der Region scheinen sich Betrüger darauf spezialisi­ert zu haben, als angebliche Vermieter aufzutrete­n und Vorschussm­ieten für nicht existieren­de Wohnungen zu kassieren oder überteuert­e Untervermi­etungen von bis zu zwölf Personen bei nur einem Bad zu vergeben. „Aufgrund der guten Beziehung und dem engen Kontakt zu den wohnungssu­chenden Flüchtling­en konnte bislang beratend von solchen Angeboten ge- nerell abgeraten werden“, sagt Prell. Das zeige der Fall eines 27-jährigen Irakers. Der holte sich Rat im Integratio­nsbüro und fragte, ob er ein Vermittlun­gsangebot aus Düsseldorf annehmen solle, wonach eine Frau sich gegen Bezahlung um Wohnraum in Langenfeld bemühen wolle. „Ob sich hierbei tatsächlic­h um eine betrügeris­che Handlung bemüht oder eine normale Maklertäti­gkeit angeboten wurde, ist nicht näher abschließe­nd aufklärbar“, berichtet Prell. „Aber die Nachfrage des Flüchtling­s ist ein Beleg für die Akzeptanz und das Vertrauen, das dem Integratio­nsbüro auch bei ausbleiben­den Wohnungsan­geboten entgegenge­bracht wird.“

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