Städte sollen Rettungswagen mieten
Heute entscheidet der Kreistag über den neuen Feuerwehrbedarfsplan.
KREIS METTMANN (gut/arue) Die Sorge, dass die Leitstelle der Feuerwehren und Rettungsdienste im Kreis Mettmann bei Großeinsätzen überfordert sein könnte, ist nach Ansicht von Kreisordnungsdezernent Nils Hanheide unbegründet. Bei Aufschaltung des Notrufs aus weiteren Städten werde die Leistungsfähigkeit der Kreisleitstelle „selbstverständlich entsprechend angepasst“, sagte Hanheide im Gespräch mit der Rheinischen Post.
Heute entscheidet der Kreistag über den neuen Feuerwehrbedarfsplan im Kreis. Die Stadt Haan äußerte Zweifel an der Leistungsfähigkeit der Kreisleitstelle. Bisher kommen in Mettmann Notrufe aus sechs der zehn kreisangehörigen Städte an. Langenfeld und Monheim sind noch nicht dabei. Velbert soll im Juli aufgeschaltet werden, Haan eventuell ebenfalls.
Im RP-Gespräch versucht Handheide auch die Sorge darüber zu zer- streuen, dass nach dem aktuellen Bedarfsplan in keiner Stadt des Kreises die geforderten acht Minuten Hilfszeit eingehalten werden können. „Die Hilfsfrist ist eine planerische Größe“, sagt der Dezernent. „Dieser im Vergleich mit anderen Kreisen, in denen mit 12, 15 oder noch mehr Minuten geplant wird, sehr kurze Planwert von acht Minuten wird derzeit im Kreis Mettmann in der überwiegenden Zahl der Notfallereignisse erreicht und teils deutlich unterschritten.“Die Unter- oder Überschreitung des Planwerts um wenige Minuten habe „nicht zwangsläufig medizinische Konsequenzen. Ein Grund zur Sorge besteht daher nicht.“
Dennoch müsse die Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes an die gestiegenen Einsatzzahlen angepasst werden. „Der neue Bedarfsplan setzt diesen Auftrag konsequent um“, betont Hanheide. Um die Vorgaben zu erfüllen, müssen die Städte aus seiner Sicht nicht zwingend Neuanschaffungen für den Feuerwehr-Fuhrpark tätigen. „Eine Reihe von Unternehmen bieten die Miete von Rettungs- und Krankentransportfahrzeugen an“, sagt der Dezernent. Diese Möglichkeit werde im Kreis mit positiven Erfahrungen genutzt. „Zum einen können von diesen Firmen innerhalb sehr kurzer Zeit Ersatzfahrzeuge bereitgestellt werden. Auch eine Anmietung für einen kurzen Zeitraum ist verfügbar. Ebenso kann eine Langzeitmiete von Einsatzfahrzeugen eine geeignete und wirtschaftliche Alternative zur Beschaffung sein“, erklärt Hanheide.
Auch bei der Deckung des zusätzlichen Schulungsbedarfs für eine erhöhte Zahl von Rettungskräften gibt sich der Dezernent zuversichtlich: Dieser Bedarf könne über die neue Rettungsdienstschule des Kreises sichergestellt werden. Interview