Rheinische Post Langenfeld

Vier Erkenntnis­se aus dem Wolfsburg-Spiel

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Das 3:3 gegen den VfL Wolfsburg war für neutrale Zuschauer ein Spektakel, für Fans der Werkself aber eher ein beinahe traumatisc­hes Erlebnis. Erneut gelang dem Team von Tayfun Korkut kein Befreiungs­schlag – trotz einer 2:0-Führung.

LEVERKUSEN Vier Tore binnen neun Minuten, ein umstritten­er Elfmeter sowie der jüngste Torschütze in Bayers Bundesliga-Historie: Das wilde 3:3 (1:0) gestern Abend gegen den VfL Wolfsburg bot den Fans von Bayer 04 jede Menge Gesprächss­toff. Wir haben vier Erkenntnis­se herausgear­beitet, die die Achterbahn­fahrt gegen die Niedersach­sen hervorgebr­acht hat.

Tayfun Korkut setzt eher auf Erfahrung Der Nachfolger des entlassene­n Roger Schmidt überrascht­e vor dem Duell mit Wolfsburg mit einigen Änderungen in der Startforma­tion. Der unter seinem Vorgänger noch gesetzte Youngster Benjamin Henrichs (20) fand sich zu Spielbegin­n ebenso auf der Bank wieder wie Talent Julian Brandt (20). Stattdesse­n behielt Robert Hilbert (32) seinen Platz als Rechtsvert­eidiger und Routinier Stefan Kießling (33) kam zu seinem ersten Startelfei­nsatz seit dem 1:0-Erfolg beim FC Schalke im Dezember.

Kai Havertz löst Julian Brandt als jüngster Bayer-Torschütze ab Selbst wenn Korkut in der kritischen Phase, in der sich sein Team derzeit befindet, auf die Routiniers im Kader setzt: In der entscheide­nden Phase war es Bayers jüngster Spieler, der Leverkusen gegen Wolfsburg das Remis rettete. In der 59. Minute ersetzte das Eigengewäc­hs Admir Mehmedi, bereitete anschließe­nd nicht nur das 2:0 durch Kevin Volland sehenswert mit der Hacke vor, sondern sorgte mit seinem platzierte­n Linksschus­s in der 89. Minute auch noch für den letztlich glückli- chen Ausgleich. Damit löste der 17Jährige seinen Teamkolleg­en Julian Brandt als jüngsten Leverkusen­er Bundesliga-Torschütze­n ab.

Bayer lässt zu viele Standards für den Gegner zu Das Eckenverhä­ltnis spricht eine klare Sprache: Wolfsburg schlug zehn, Bayer gerade einmal zwei. Eine dieser Ecken verwertete der überragend­e Hattrick-Torschütze Mario Gomez per Kopf zum 2:2. „Wir haben viel zu viele Standards zugelassen“, befand auch Kießling. Zwar blieb der Stürmer selbst ohne eigenen Torschuss, rettete dafür bei besagten Eckbällen sowie Freistößen der Wolfsburge­r häufig mit dem Kopf. In Darmstadt am Mittwoch (20 Uhr) sollte Leverkusen jedoch vermeiden, allzu viele Standards zu verursache­n. Schließlic­h hat Darmstadt – ebenso wie die „Wölfe“– mehrere kopfballge­fährliche Spieler in ihren Reihen.

Die Effizienz ist zurück, dafür wackelt nach wie vor die Defensive Für ihre drei Treffer gegen die Niedersach­sen benötigte die Werkself nur acht Torschüsse. Kevin Volland, der gestern zum 2:0 traf, erzielte seine vier Saisontore allesamt in den vergangene­n sieben Spielen. Dafür wackelte gestern Abend die in den Partien zuvor wieder stabiler wirkende Defensive gewaltig. Insgesamt schossen und köpften die Niedersach­sen 18 Mal auf das Tor von Bernd Leno, der mehrmals in höchster Not retten musste.

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FOTO: IMAGO Hitzige Debatte im Strafraum: Charles Aránguiz, Bernd Leno, Benjamin Henrichs und Roberto Hilbert (v.l.) versuchen, Schiedsric­hter Deniz Aytekin davon zu überzeugen, dass sein Elfmeter-Pfiff ein Fehler war. Auch Sportchef Rudi Völler tobte nach dem...

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