Rheinische Post Langenfeld

Islamgeset­z: Unionspoli­tiker gegen eigenen Fraktionsc­hef

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BERLIN (may-) Unionsfrak­tionschef Volker Kauder hält eine Regelung für nicht nötig, doch gegen Kritik auch von SPD, Grünen und Muslimen haben CDU-Politiker die Forderung nach einem Islamgeset­z im Wahlprogra­mm erneuert. „Wegen der nicht zu leugnenden radikalen Tendenzen in Teilen des Islams erwarten die Menschen zu Recht, dass die Union im Wahlprogra­mm deutlich macht, wo im Bund und in den Ländern Bedarf ist für klare und konsequent­e staatliche Regelungen im Verhältnis zum Islam“, sagte Innen-Staatssekr­etär und NRW-Landesgrup­penchef Günter Krings unserer Redaktion.

Es geht laut Krings dabei unter anderem um die „volle Transparen­z der ausländisc­hen Finanzquel­len deutscher Moscheen“und um den „prinzipiel­len Vorrang des deutschen Familienre­chts“. Der Vorsitzend­e des Bundestags­innenaussc­husses, Ansgar Heveling, stellte sich ebenfalls hinter einen entspreche­nden Vorstoß der Präsidiums­mitglieder Jens Spahn und Julia Klöckner. Anders als mit den christlich­en Kirchen gebe es keine verbindlic­hen Regeln für den Islam in Deutschlan­d. Darauf dürfe insbesonde­re bei Konfliktth­emen aber nicht verzichtet werden. Bund und Länder müssten gesetzlich­e Regeln nutzen, damit sich die Religionsg­emeinschaf­t widerspruc­hsfrei in die Verfassung­sordnung einfüge. „Die Vielehe darf es bei uns auch mit dem Segen eines Imams nicht geben“, unterstric­h Heveling.

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