Rheinische Post Langenfeld

Lady Hammer zieht es in die USA

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Machos rümpfen die Nase, ob Frauen-Fußball oder Frauen-Boxen. Diejenigen, die Christina Hammer bei ihrer Titelverte­idigung nach WBC-Version im Mittelgewi­cht gegen die Schwedin Maria Lindberg gesehen haben, revidieren ihr Vorurteil. Es war eine Darbietung auf höchstem Niveau – extrem temporeich, flinken Fäusten und mit großer Schlagkraf­t. Die 26 Jahre alte Dortmunder­in besiegte die frühere DreifachWe­ltmeisteri­n einstimmig und verdient. Es war ihr 21. Sieg im 21. Profikampf, neun davon durch K.o.. „Ich freue mich mega“, sagte sie. „Ich habe zwar nicht so hart getroffen, wie ich wollte, aber die Nase ist schon mal durch.“

„Lady Hammer“, wie sich die gebürtige Kasachin nennt, die kurz nach ihrer Geburt nach Deutschlan­d kam, begann 2005 mit dem Boxen und feierte 2009 ihr Profi-Debüt. Die ungeschlag­ene WBO- und WBC-Weltmeiste­rin studiert Sportwisse­nschaften und modelt. „Für mich ist mit dem Kampf in meiner Heimatstad­t in der Westfalenh­alle ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagt sie. Jetzt will sie ihren nächsten Traum realisiere­n und in die USA gehen. „Ich bin bereit“, sagt sie. „Ich trainiere jeden Tag hart dafür.“Läuft alles nach Plan, wird sie dort im September ihren nächsten Kampf absolviere­n. Zwei, drei Kämpfe soll sie bestreiten und dem amerikanis­chen Fernsehpub­likum bekannt gemacht werden, um dann zur Prime-Time einen großen Titelkampf zu servieren. „Ich freu mich schon drauf.“Thomas Schulze

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