Bayer 04: Kießlings lobende Warnung
Der Angreifer erlebte die verrückte Schlussphase des Spiels gegen Wolfsburg von der Bank mit.
LEVERKUSEN Als Stefan Kießling am Sonntag den Platz verließ, war die Bayer-Welt noch in Ordnung. Stand 19.07 Uhr führte die Werkself mit 2:0 gegen den VfL Wolfsburg, der erste Sieg unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut schien Form anzunehmen. Acht Minuten und drei Gomez-Treffer später stand es plötzlich 2:3 aus Bayer-Sicht. Routinier Kießling sah das Negativ-Spektakel von der Bank aus. „Es fällt schwer, in der 79. Minute rauszugehen und es von draußen anzusehen. Ich war so froh, dass Kai den Ball noch reingemacht hat“, sagte der Fan-Liebling nach dem Schlusspfiff. Kai Havertz hatte eine Minute vor dem Schluss noch den Ausgleich erzielt. Nach dem 3:3 gegen die Niedersachsen ist die Werkself schon morgen wieder gefordert. In Darmstadt (20 Uhr) droht dem Team von Trainer Korkut der endgültige Sturz in den Abstiegskampf, sollte beim Tabellenletzten nicht gewonnen werden.
„Wir haben uns schwergetan in der ersten Halbzeit. Es ist nicht so, dass es Klick gemacht hat“, sagte Kießling. Der älteste Spieler im Kader stand gegen Wolfsburg erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startformation. Zwar gewann der Bundesligatorschützenkönig von 2013 viele Kopfbälle nach Standardsituationen. Im Angriff jedoch fand er nicht richtig ins Spiel, blieb am Ende ohne Torschuss. „Ich hatte aufgrund der letzten Wochen ein gutes Gefühl, wir haben im Training gut gearbeitet“, sagte Kießling.
Dass es letztlich doch nur zum Remis reichte und der angestrebte Befreiungsschlag ausgeblieben ist, wollte er nicht überbewerten und verwies auf die positiven Aspekte der Partie. Kießling: „Es ist nicht so einfach in unserer Situation. Aber wir haben gekämpft, waren füreinander da und haben uns gegenseitig geholfen. Das war ein kleiner Schritt nach vorne, auch wenn die spielerische Klasse nicht so zur Geltung kam.“
In der Tabelle beträgt der Vorsprung der Werkself auf den Relegationsplatz nach dem 26. Spieltag nur noch drei Zähler. Das Restprogramm der Leverkusener hat es in sich. Nach der Englischen Woche empfängt Bayer 04 den designierten Meister Bayern München. „Wir haben uns nicht von Wolfsburg überholen lassen, das ist schon mal positiv“, lobte Kießling. In den kommenden beiden Partien wünscht sich der Stürmer die volle Punkteausbeute, sagt aber zugleich: „Auch mit vier Zählern könnten wir zufrieden sein. Aber natürlich müssen wir aufpassen. Wir haben jetzt ein schwieriges Spiel in Darmstadt und müssen dann nach Leipzig. Wir müssen zusehen, dass wir so schnell wie möglich in irgendeiner Weise die Punkte holen, um nichts mehr mit dem 16. Platz zu tun zu haben.“Ansätze, die auf Besserung deuten, seien schon dagewesen, sagte Kießling. „Im Training hat’s funktioniert. Jetzt müssen wir die ganze Sache auch auf dem Platz zei
gen.“