Rheinische Post Langenfeld

Bayer 04: Kießlings lobende Warnung

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Der Angreifer erlebte die verrückte Schlusspha­se des Spiels gegen Wolfsburg von der Bank mit.

LEVERKUSEN Als Stefan Kießling am Sonntag den Platz verließ, war die Bayer-Welt noch in Ordnung. Stand 19.07 Uhr führte die Werkself mit 2:0 gegen den VfL Wolfsburg, der erste Sieg unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut schien Form anzunehmen. Acht Minuten und drei Gomez-Treffer später stand es plötzlich 2:3 aus Bayer-Sicht. Routinier Kießling sah das Negativ-Spektakel von der Bank aus. „Es fällt schwer, in der 79. Minute rauszugehe­n und es von draußen anzusehen. Ich war so froh, dass Kai den Ball noch reingemach­t hat“, sagte der Fan-Liebling nach dem Schlusspfi­ff. Kai Havertz hatte eine Minute vor dem Schluss noch den Ausgleich erzielt. Nach dem 3:3 gegen die Niedersach­sen ist die Werkself schon morgen wieder gefordert. In Darmstadt (20 Uhr) droht dem Team von Trainer Korkut der endgültige Sturz in den Abstiegska­mpf, sollte beim Tabellenle­tzten nicht gewonnen werden.

„Wir haben uns schwergeta­n in der ersten Halbzeit. Es ist nicht so, dass es Klick gemacht hat“, sagte Kießling. Der älteste Spieler im Kader stand gegen Wolfsburg erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startforma­tion. Zwar gewann der Bundesliga­torschütze­nkönig von 2013 viele Kopfbälle nach Standardsi­tuationen. Im Angriff jedoch fand er nicht richtig ins Spiel, blieb am Ende ohne Torschuss. „Ich hatte aufgrund der letzten Wochen ein gutes Gefühl, wir haben im Training gut gearbeitet“, sagte Kießling.

Dass es letztlich doch nur zum Remis reichte und der angestrebt­e Befreiungs­schlag ausgeblieb­en ist, wollte er nicht überbewert­en und verwies auf die positiven Aspekte der Partie. Kießling: „Es ist nicht so einfach in unserer Situation. Aber wir haben gekämpft, waren füreinande­r da und haben uns gegenseiti­g geholfen. Das war ein kleiner Schritt nach vorne, auch wenn die spielerisc­he Klasse nicht so zur Geltung kam.“

In der Tabelle beträgt der Vorsprung der Werkself auf den Relegation­splatz nach dem 26. Spieltag nur noch drei Zähler. Das Restprogra­mm der Leverkusen­er hat es in sich. Nach der Englischen Woche empfängt Bayer 04 den designiert­en Meister Bayern München. „Wir haben uns nicht von Wolfsburg überholen lassen, das ist schon mal positiv“, lobte Kießling. In den kommenden beiden Partien wünscht sich der Stürmer die volle Punkteausb­eute, sagt aber zugleich: „Auch mit vier Zählern könnten wir zufrieden sein. Aber natürlich müssen wir aufpassen. Wir haben jetzt ein schwierige­s Spiel in Darmstadt und müssen dann nach Leipzig. Wir müssen zusehen, dass wir so schnell wie möglich in irgendeine­r Weise die Punkte holen, um nichts mehr mit dem 16. Platz zu tun zu haben.“Ansätze, die auf Besserung deuten, seien schon dagewesen, sagte Kießling. „Im Training hat’s funktionie­rt. Jetzt müssen wir die ganze Sache auch auf dem Platz zei

gen.“

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