Rheinische Post Langenfeld

St. Petersburg­er Attentäter war Kirgise

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Der Verdächtig­e soll Kontakt zu radikalisl­amischen Gruppen gehabt haben.

ST. PETERSBURG/BERLIN (dpa) Nach dem Anschlag in St. Petersburg haben Ermittler einen 22-jährigen Mann aus Kirgistan als Attentäter identifizi­ert. Akbarschon Dschalilow sei bei der Explosion getötet worden, teilte das staatliche Ermittlung­skomitee in Moskau mit. Seine DNA-Spuren seien an zwei Bomben gefunden worden. Es soll sich dabei um einen Mann aus Kirgistan mit russischem Pass handeln. Er soll erst in diesem Jahr von einer islamistis­chen Organisati­on angeworben worden sein.

Bei der Explosion einer Bombe in einem Zug zwischen zwei U-Bahnhöfen waren am Montag mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Eine zweite Bombe wurde rechtzeiti­g entschärft. Elf Men- schen starben direkt bei der Explosion, drei weitere erlagen später ihren Verletzung­en. Gestern lagen noch 49 Verletzte in Kliniken. Der Kreml schloss nicht aus, dass der Bombenansc­hlag in St. Petersburg

Dmitri Peskow auf den Besuch von Präsident Wladimir Putin zielen sollte. „Allein die Tatsache, dass der Terroransc­hlag verübt wurde, während das Staatsober­haupt in der Stadt war, zwingt zum Nachdenken“, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow in Moskau.

Der Berliner Senat bleibt bei seiner Entscheidu­ng, das Brandenbur­ger Tor nach dem Anschlag als Zeichen der Solidaritä­t nicht in den russischen Nationalfa­rben anzustrahl­en. Das Anstrahlen des Berliner Wahrzeiche­ns bleibe Städtepart­nerschafte­n und Orten mit besonderem Bezug zu Berlin vorbehalte­n, sagte eine Senatsspre­cherin. Viele Twitter-Nutzer werfen dem Senat mangelnde Solidaritä­t mit den russischen Opfern vor. Zuletzt war das Brandenbur­ger Tor mehrmals nach Terroransc­hlägen in den Farben der jeweils betroffene­n Nation angestrahl­t worden, etwa nach Attentaten in Paris, Brüssel, London oder Istanbul. Bei Israel sei das aufgrund des historisch­en Bezuges der Fall gewesen.

„Dass Putin in der Stadt war, zwingt zum

Nachdenken“

Kreml-Sprecher

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