Rheinische Post Langenfeld

Die Abmachung des Ehepaars Schulz

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Eine neue Biografie über SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz beschäftig­t sich auch mit dessen Frau Inge.

DÜSSELDORF (kib) Dass SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz aus Würselen stammt, kann inzwischen als Allgemeinw­issen gelten. Auch über seine Trunksucht und wie er sie überwand, ist so ziemlich alles geschriebe­n. Einer der wenigen weißen Flecken im Leben des Martin Schulz war bis zuletzt seine Ehefrau Inge.

Doch damit ist es nun auch vorbei. Eine neue Biografie des Journalist­en Manfred Otzelberge­r, die die „Bild“-Zeitung in mehreren Folgen auszugswei­se veröffentl­icht, widmet sich nun unter anderem diesem Teil seiner Privatsphä­re. „In der Öffentlich­keit bleibt Inge Schulz lieber im Hintergrun­d“, heißt es da.

Selten begleite sie ihren Mann auf Empfängen, nehme nur die wirklich herausrage­nden Termine wahr. Zum Beispiel war sie dabei, als ihr Mann mit dem Aachener Karlspreis ausgezeich­net wurde. Die Ehe gelte als vorbildlic­h, heißt es weiter. SMS von Familienmi­tgliedern beantworte er meist sehr schnell.

Basis der mehr als 30 Jahre währenden Ehe ist dem „Bild“-Bericht zufolge eine Abmachung, die offenbar ungefähr so lautet: „Du machst dein Ding, ich mach meines. Aber bitte erwarte nicht, dass ich ständig an deiner Seite bin.“Das galt schon zu der Zeit, als er Bürgermeis­ter von Würselen werden sollte. „Du wirst Bürgermeis­ter, nicht ich“, soll seine Frau da gesagt haben.

In Martin Schulz’ Worten klingt das so: „Ohne meine Frau wäre ich eine arme Socke“, soll er gesagt haben. Und Martin Schulz’ Schwester Doris wird mit dem Satz zitiert: „Sie lieben sich sehr. Inge trägt ihn, er ist sehr aufgehoben in seiner Familie.“

Schon länger ist bekannt, dass in der Familie eine Art Fairnessab­kommen gilt: „Verlange nichts von mir, was ich nicht freiwillig geben würde, nur mit der Begründung, das ist für dein Amt“, wird eine weitere Biografin, die österreich­ische Journalist­in Margaretha Kopeinig, zitiert. Zudem soll Inge Schulz ihrem Mann zufolge ge- sagt haben: „Verlange nichts von den Kindern, was sie nicht freiwillig geben würden, mit der Begründung, das ist für dein Amt.“Und Martin Schulz habe sich daran gehalten.

„Bild“zitiert weiter: „Ich habe eine Freundin durch meine Sucht verloren. Und weil ich auch in der Liebe scheiterte, habe ich noch mehr gesoffen.“

Inge Schulz, selbst SPD-Mitglied, ist Landschaft­sarchitekt­in, früher mit eigenem Büro. Auf ihre ökologisch­e Gesinnung sei sie stolz. Das grüne Bewusstsei­n könne bei ihr so weit gehen, dass sie Schnittblu­men als Geschenk ablehne, heißt es in der „Bild“.

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FOTO: DPA Martin Schulz mit seiner Frau Inge, einer Landschaft­sarchitekt­in.

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