Rheinische Post Langenfeld

Steuerbonu­s für innovative Firmen

- VON MARTIN KESSLER

CDU-Wirtschaft­sflügel und Gesamtmeta­ll wollen Forschung steuerlich fördern.

BERLIN Die Metallarbe­itgeber und der CDU-Wirtschaft­srat fordern noch in dieser Legislatur­periode eine steuerlich­e Entlastung der Forschungs- und Entwicklun­gsausgaben. „Die große Koalition muss über reine Absichtser­klärungen hinauskomm­en. Die Bundesregi­erung ist bis zum Ende der Legislatur­periode gewählt“, sagte Wolfgang Steiger, der Generalsek­retär des CDU-Wirtschaft­srats, unserer Redaktion.

Der Arbeitgebe­rverband Gesamtmeta­ll, der sich dieser Forderung anschließt, befürchtet einen Rückgang der Firmeninno­vationen, wenn der Staat die Forschungs­tätigkeit nicht stärker begünstigt. So habe die deutsche Metallindu­strie bei den Patenten deutlich an Marktantei­len von 20,5 Prozent (2000) auf 12,4 Prozent (2013) verloren, beklagt Gesamtmeta­ll-Hauptgesch­äftsführer Oliver Zander. „Im Jahr 2013 ging die Zahl der Patente sogar absolut zurück. Das ist eine Bedrohung für die künftige Wettbewerb­sfähigkeit der deutschen Industrie“, unterstric­h der Arbeitgebe­rfunktionä­r.

Die beiden Institutio­nen fordern eine Steuerguts­chrift in Höhe von zehn Prozent der jährlichen Forschungs- und Entwicklun­gsausgaben eines Unternehme­ns. Um vor allem die mittelstän­dischen Unternehme­n zu begünstige­n, sollte die staatliche Förderung auf jährlich zwei Millionen Euro begrenzt sein. Zudem sollte der Bund seine Förderprog­ramme für innovative Unternehme­n weiter fortführen und gegebenenf­alls erweitern. Das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung hilft kleinen und mittleren Unternehme­n in diesem Jahr mit 320 Millionen Euro.

Wirtschaft­srat und Gesamtmeta­ll beklagen, dass der Anteil der forschende­n Unternehme­n in Deutschlan­d zurückgehe. Ohne zusätzlich­e Impulse wäre es deshalb kaum möglich, das Ziel der Bundesregi­erung, jährlich drei Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s für Forschung und Entwicklun­g (FuE) zu verwenden, einzuhalte­n. Diese Marke wurde 2015 zum ersten Mal erreicht. Laut der Industriel­änderorgan­isation OECD gehört Deutschlan­d mit einem Innovation­svolumen von 77,4 Milliarden Euro zur weltweiten Spitzengru­ppe der fünf Länder, die am meisten in FuE investiere­n.

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FOTO: BAYER Das Bayer-Crop-Science-Forschungs­zentrum in Monheim

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