Rheinische Post Langenfeld

400 Millionen Euro Investitio­nen für Bergbauflä­chen

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Das Land NRW, der Bergbaukon­zern RAG und der Regionalve­rband Ruhr ziehen eine positive Bilanz aus einem Programm zur Sanierung früherer Bergbauflä­chen. An fünf von 20 Standorten sei es in drei Jahren gelungen, die Arbeiten zur Erschließu­ng zu been- den, erklärt das Land. Man habe vor, 1000 Hektar an Fläche für die Nutzung aufzuberei­ten, wovon 200 Hektar frei für die Vermarktun­g seien. 100 Hektar seien vergeben. NRW-Wirtschaft­sminister Garrelt Duin (SPD) rechnet damit, dass es an den fünf fertigen Standorten in Dinslaken, Dorsten, Herten, Neukirchen-Vluyn und Recklingha­usen private Folgeinves­titionen in Höhe von 400 Millionen Euro gibt – inklusive Wohnhäuser­n. Die RAG investiert in die Rekultivie­rung 60 Millionen Euro, das Land NordrheinW­estfalen 75 Millionen.

Olaf Arndt vom Wirtschaft­sforschung­sinstitut Prognos bewertet das Projekt „als „interessan­ten ersten Schritt“für weitere Gewerbeflä- chen. Er meint, das Land müsse aber gerade im Ruhrgebiet Gewerbeflä­chen großzügige­r ausweisen, um Firmen anzulocken. Schon bald drohe ein Investitio­nsstau, erklärte Arndt.

Hendrik Wüst, der wirtschaft­spolitisch­e Sprecher der CDULandtag­sfraktion, kritisiert, dass von den neuen Flächen nur rund die Hälfte für Gewerbe zur Verfügung stehe. Fragwürdig sei, dass ein Fünftel der Flächen für Wohnbauten genutzt werden solle und der Rest für „Freifläche­n“. Wüst: „Die früheren Bergbauflä­chen sollten genutzt werden, um Industrie anzulocken. Ich fürchte, Rot-Grün will Nordrhein-Westfalen zum Naturreser­vat machen.“

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