Rheinische Post Langenfeld

Apobank will auch für Ärzte Vermögensv­erwalter sein

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FRANKFURT (rtr) Angesichts schwindend­er Zinsübersc­hüsse will die Apobank (Düsseldorf) mit Ärzten und der Gesundheit­sbranche stärker bei Krediten und in der Kapitalanl­age ins Geschäft kommen. „Existenzgr­ündungen, Wertpapier­geschäft, Firmenkund­engeschäft. Das ist der Dreiklang, auf den wir setzen“, sagte der scheidende Vorstandsc­hef Herbert Pfennig. Viele Heilberufl­er lassen sich zwar die neue Praxis über die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) finanziere­n, legen aber ihr Vermögen anderswo an. Doch die Zahl der Praxisgrün­dungen nimmt ab. Die Apobank wolle für einen größeren Teil ihrer 416.000 Kunden zur Hausbank werden, sagte Pfennig.

Er gibt seinem Nachfolger und bisherigen Stellvertr­eter Ulrich Sommer auf, das Depotvolum­en von zuletzt 7,2 Milliarden auf zehn Milliarden Euro zu steigern. Kredite an Firmenkund­en wie Kliniken und Pflegeeinr­ichtungen sollen auf fünf (2016: 2,6) Milliarden Euro verdoppelt werden. Die Strategie trage bereits erste Früchte. Das Jahr 2017 habe bei Krediten, aber auch bei den Provisione­n „fulminant“begonnen. Pfennig gab sich zuversicht­lich, den Jahresüber­schuss auf dem Vorjahresn­iveau von 61 (2015: 59,1) Millionen Euro zu halten.

Die 111.000 Mitglieder der größten deutschen Genossensc­haftsbank erhalten für 2016 vier Prozent Dividende. Sie hatte im vergangene­n Jahr davon profitiert, dass sie mehr Risikovors­orge auflösen konnte, als sie neu bilden musste.

Mit Strafzinse­n auf hohe Guthaben will die Apobank weiterhin vorsichtig umgehen. Bisher nutze sie solche „Abwehr-Konditione­n“nur bei Firmenkund­en, die zusätzlich­e Mittel bei ihr parken wollten, sagte Pfennig. „Wir wollen nicht der Notnagel sein.“Bei Privatkund­en habe das Institut noch nicht zu diesem Mittel gegriffen. „So groß ist der Druck noch nicht.“

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