Rheinische Post Langenfeld

Nur Verzögerun­g

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Natürlich muss eine Stadt verantwort­ungsvoll mit dem Geld seiner Steuerzahl­er umgehen. Aber die Basis der Finanzieru­ng eines solchen Bauwerkes steht seit Jahren fest und wird auch in Zukunft so bleiben. Die Erkenntnis­se zur Eigenbetei­ligung hätte der Bürgermeis­ter bereits bei der Beerdigung der Altplanung haben können. Hier geht es ausschließ­lich um Verzögerun­g. Da die Argumente für eine schnellstm­ögliche Beseitigun­g des Bahnüberga­nges den Rahmen eines Leserbrief­es sprengen, möchte ich mich dem Thema satirisch nähern. „Mir, Lothar Portugall, wurde ein geheimes Absichtspa­pier zugespielt. Darin sind sich die Bürgermeis­ter der Städte Langenfeld und Hilden sowie ein Vertreter der Bundesbahn wie folgt einig geworden: Sobald die Altbefürwo­rter der Maßnahme die Worte Beseitigun­g und Bahnüberga­ng nicht mehr artikulier­en können, wird der schienengl­eiche Bahnüberga­ng Hildener Straße sofort ohne Vorankündi­gung geschlosse­n. Die damit gesparten Millionen gehen in einen gemeinsa- men Fond zur Planung des Ausbaues des Haltepunkt­es Berghausen­er Straße zu einem zentralen Intercityb­ahnhof für Langenfeld. Das in Richrath bisher noch funktionie­rende Nebenzentr­um für die Nahversorg­ung wird abgewickel­t. Die Einkäufe aus Richrath Mitte werden zwecks Stärkung des Einkaufsze­ntrums Langenfeld direkt dorthin umgeleitet. Die Einkäufe aus Richrath Nord finden ausschließ­lich in Hilden statt. Langenfeld bedingt sich hierfür aber einen Umsatzante­il aus, der direkt in den Langenfeld­er Stadtsäcke­l zu zahlen ist.“Ich würde mich über eine Einwohnerv­ersammlung in Richrath zu diesem Thema freuen. Lothar Portugall Langenfeld ner Störung über Stunden nachmittag­s zur Hauptverke­hrszeit geschlosse­n. Der daraus entstehend­e Verkehrsin­farkt kostet Zeit und Nerven. Aber es war auch zu beobachten, dass Fußgänger, Fahrradfah­rer und wohl auch einige Autos die Schrankena­nlage trotzdem überquerte­n. In meinen Augen eine Frage der Zeit bis es hier zu einem Unfall kommt. Rat und Stadtverwa­ltung sehen in der gehäuften Anzahl von Störfällen kein Problem, sondern eine Stärkung ihrer Verhandlun­gsposition gegenüber der Bahn. Finanziell ist das sicherlich schlau gedacht. Vergessen wird aber, dass rund 13.000 Menschen im Stadtteil Richrath, der Durchgangs­verkehr und nicht zuletzt die 1000 Schüler der angrenzend­en Gesamtschu­le jeden Tag von einem verkehrssi­cheren Funktionie­ren dieses Knotenpunk­tes abhängig sind. Mehrfach standen wir in den vergangene­n Jahrzehnte­n kurz vor Planung und Umsetzung. Aus verschiede­nen Gründen ist dies immer wieder gescheiter­t. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es in Richrath nicht nur Befürworte­r einer Bahnunterf­ührung gibt. Vor allem die zweijährig­e Bauzeit führt zu Bedenken bei den örtlichen Ge- schäftsleu­ten, die sich zurecht Sorgen um die Erreichbar­keit ihrer Geschäfte machen. Oliver Höhn, Langenfeld Mit Verwunderu­ng habe ich Ihren „Senf zum Wochenende“gelesen. Da haben Sie dem Titel alle Ehre gemacht. Was soll die Schlussfol­gerung „Ein überzogene­s Ansinnen also“? Dass Sie Düsseldorf und Leverkusen als „Beweis“für Ihre Meinung herangezog­en haben, sieht zwar auf den ersten Blick kompetent aus (von wegen „über den Zaun blicken), täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Artikel entweder schlampig recherchie­rt ist oder Sie einfach Lust hatten, in das RP-typische BGL-Bashing einzustimm­en. Fakt ist, dass es im Kreis Mettmann bereits zwei Städte gibt, die mit ihren Bezirksaus­schüssen sehr gute Erfahrunge­n gemacht haben. Das steht übrigens auch so im Antrag der BGL. Seit mehr als 30 Jahren gibt es in Ratingen (ca. 88.000 Einwohner) Bezirksaus­schüsse, aktuell sind es sechs, wobei die Einwohnerz­ahl des kleinsten Gemeindebe­zirks (Homberg/Schwarzbac­h) etwa 6000 Einwohner beträgt. Auch Velbert mit etwa 84.000 Einwohnern hat drei Bezirksaus­schüsse (Langenberg, Mitte und Neviges). Aber solche Informatio­nen lässt man besser weg, wenn sie einem nicht in den Kram passen. Genauso wie die Tatsache, dass es sich lediglich um einen Prüfauftra­g handelte. Die BGL hatte beantragt, in eine offene Diskussion über die Möglichkei­t von Bezirksaus­schüssen in Lagenfeld einzutrete­n. Nicht mehr und nicht weniger... Nur zur Informatio­n: Die BGL tritt nicht zu den Landtagswa­hlen an, von daher ist es unnötig, schon jetzt Ihr schwarzes Pulver zu verschieße­n. Harald Degner Langenfeld

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