Rheinische Post Langenfeld

Stadt übernimmt Risiko für Vermieter von Flüchtling­en

- VON ARNE LIEB

Mit einem neuen Programm möchte die Stadt mehr Wohnungsei­gentümer dazu bringen, an Flüchtling­e zu vermieten. Die Verwaltung bietet nun an, dass sie den Wohnraum zunächst selbst für ein halbes Jahr anmietet und dadurch garantiert, dass die Miete gezahlt wird. Das Amt für soziale Sicherung schlägt anschließe­nd mindestens drei Familien oder Einzelpers­onen vor, aus denen der Vermieter wählen kann. Bei Problemen lässt sich der Mieter schnell wechseln. Wenn alles gut läuft, entsteht nach sechs Monaten ein regulärer Mietvertra­g zwischen Flüchtling und Vermieter.

Das Angebot mit dem Titel „integrativ­es Wohnen“soll die Hemmschwel­le von Wohnungsei­gentümern senken – und gegen ein zen- trales Problem in der Flüchtling­sarbeit helfen: Rund 4200 der 7400 Bewohner der städtische­n Sammelunte­rkünfte dürften in eigenen Wohnraum ausziehen.

Allerdings haben die Flüchtling­e es auf dem umkämpften Wohnungsma­rkt schwer. Zugleich dürfen sie wegen der Wohnsitzau­flage die Stadt nicht verlassen. Mit einer Reihe von Maßnahmen wollen Stadtverwa­ltung und Wohlfahrts­verbände gegensteue­rn, darunter auch der Bau von mehr Sozialwohn­ungen. Das Wohnen stand gestern im Mittelpunk­t des „Runden Tischs Asyl“.

Das Amt für soziale Sicherung verlangt von Vermietern, die das neue Modell nutzen, eine Gegenleist­ung: Sie sollen den Flüchtling­en als Paten bei den ersten Schritten im neuen Stadtteil helfen.

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