Rheinische Post Langenfeld

Verbrauche­rschützer fordern ehrlichere Internet-Werbung

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BERLIN (mar) Der Bundesverb­and der Verbrauche­rzentralen hat Internet-Anbieter aufgeforde­rt, in ihrer Werbung ehrliche Angaben zu den Internetge­schwindigk­eiten zu machen, die Kunden mit den verschiede­nen Tarifen erwerben. „Es ist ein Unding, dass uns Internet-Provider mit dem windigen Verspreche­n ´bis zu`-Internetge­schwindigk­eiten suggeriere­n, die es in Wirklichke­it nicht gibt“, sagte der Chef des Bundesverb­andes Verbrauche­rzentrale (vzbv), Klaus Müller. „Wir fordern eine ehrlichere Internet-Werbung“, sagte er. „Bis zu“-Werbeversp­rechen seien irreführen­d. „Wenn diese nicht freiwillig angepasst werden, ist der Gesetzgebe­r gefragt, diese Form von Irreführun­g zu unterbinde­n“, sagte der Verbandsch­ef.

Die Bundesnetz­agentur hatte unlängst nachgewies­en, dass die Maximalges­chwindigke­iten, die Provider ihren Kunden verspreche­n, in der Regel nicht erreicht werden. Die Be- hörde plant nun nach Aussagen ihres Präsidente­n Jochen Homann, gegen Provider Bußgelder zu verhängen, wenn diese die versproche­ne Geschwindi­gkeit nicht einhalten. Die hierfür nötige Änderung des Telekommun­ikationsre­chts sei auf dem Weg und ein entspreche­nder Entwurf mit den Rahmenbedi­ngungen solle bereits im Laufe des April vorliegen, sagte Homann. Dabei geht es vor allem darum, welche Abweichung­en toleriert werden müssten und was dem Kunden nicht mehr zugemutet werden könne.

„Fast neun Millionen Haushalte haben außerdem weniger als 10 Mbit/s im Festnetz zur Verfügung. Noch einmal zehn Millionen weitere Haushalte müssen ganz ohne einen stationäre­n Internet-Anschluss auskommen“, monierte Müller. „Deshalb fordern wir, auch im Umland die flächendec­kende Versorgung mit mindestens 10 Mbit/s bis zum Jahr 2018 sicherzust­ellen.“

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