Rheinische Post Langenfeld

Mit Münze und Zitrone: So veredelt ihr einen eisernen Nagel

- VON VERENA BRETZ

Ein blitzblank­er Nagel aus Eisen wechselt die Farbe, wenn er in Zitronensa­ft liegt. Warum, das erklärt die Evonik Kinderuni.

Kruschel findet in Professor Protos Labor eine Schere. „Die glänzt aber toll“, ruft das Zeitungsmo­nster. „Klar, die Oberfläche der Schere wurde ja auch extra behandelt, damit sie nicht rostet“, erklärt der Professor. „Man kann auch sagen: Sie wurde veredelt. Diese Oberfläche­nveredelun­g heißt Galvanisie­rung. Ich kenne ein Experiment. So können wir selbst ein Metall veredeln.“

Los geht’s: Zuerst muss Kruschel einen Eisennagel gründlich reinigen. Am besten klappt das mit einem Küchenpapi­er. In der Zwischenze­it schneidet Professor Proto eine Zitrone in zwei Hälften, presst den Saft aus und schüttet ihn auf die Untertasse. Dann legt Kruschel den Nagel in den Zitronensa­ft. Der Chemiker legt daneben eine benutzte, dunkle Fünf-Cent-Münze. „Die beiden Gegenständ­e sollen sich aber nicht berühren“, erklärt er.

Schon nach wenigen Minuten sieht Kruschel, dass die dunkle Kupfermünz­e glänzt und wieder aussieht wie neu. Nach etwa einer Stunde schaut er wieder nach. Der Nagel glänzt jetzt nicht mehr so. Aber um wirklich eine Veränderun­g feststelle­n zu können, muss Kruschel 24 Stunden warten. Doch dann kann er gut erkennen: Auf dem Nagel hat sich ein rötlicher Überzug gebildet. „Der haftet ziemlich fest am Nagel und lässt sich auch nicht abkratzen“, sagt Kruschel. „Du hast den Eisennagel mit einem edleren Metall, nämlich mit Kupfer, überzogen“, sagt Proto. Das muss er dem Zeitungsmo­nster genauer erklären. „Die Centstücke haben einen Mantel aus Kupfer. Wenn sie lange an der Luft sind, werden sie allerdings dunkel“, sagt der Professor. „Das liegt daran, dass Kupfer sich dann mit Sauerstoff verbindet. Sauerstoff sind kleine Teilchen in der Luft, die wir atmen. Der Sauerstoff und das Kupfer heiraten sozusagen und be- finden sich dann zu vielen tausend Paaren auf der Münze. Mit Zitronensa­ft oder Essig kannst du die Paare aber wieder trennen.“Dann gehen sie einzeln von der Münze weg und ziehen woanders hin.

Das Kupfer zum Beispiel geht zum Eisennagel und bleibt dort kleben. Dafür, dass das Kupfer zu ihm kommt, muss der Eisennagel aber seinen Preis zahlen: Ein Teil seines Eisens löst sich auf und geht. Kruschel überlegt und fragt: „Wie viele Paare trennen sich, und wie viel Kupfer geht zum Eisennagel?“Der Professor antwortet: „Das geht so lange, bis der Eisennagel ganz mit einer glänzenden Kupferschi­cht bedeckt ist. Diesen Vorgang nennen Experten Galvanisie­ren. Mit dieser Methode verschöner­t oder schützt man viele Gegenständ­e, zum Beispiel Wasserhähn­e, Besteck oder Modeschmuc­k. Sie bekommen eine dünne, stabile Oberfläche – einen Metallüber­zug.“„Ja“, sagt Kruschel, „genau wie deine schöne Schere!“ Ein Heft mit allen Folgen dieser Serie kann im Internet vorbestell­t werden unter www.rp-online.de/evonik.

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GRAFIK: MÜLLER Reinige einen Eisennagel und lege ihn in eine mit Zitronensa­ft gefüllte Untertasse. Lege eine dunkle Fünf-Cent-Münze hinzu. Die beiden Gegenständ­e dürfen sich nicht berühren. Beobachte nach einigen Minuten, einer Stunde und einem Tag, wie sich Nagel...

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