Mit Münze und Zitrone: So veredelt ihr einen eisernen Nagel
Ein blitzblanker Nagel aus Eisen wechselt die Farbe, wenn er in Zitronensaft liegt. Warum, das erklärt die Evonik Kinderuni.
Kruschel findet in Professor Protos Labor eine Schere. „Die glänzt aber toll“, ruft das Zeitungsmonster. „Klar, die Oberfläche der Schere wurde ja auch extra behandelt, damit sie nicht rostet“, erklärt der Professor. „Man kann auch sagen: Sie wurde veredelt. Diese Oberflächenveredelung heißt Galvanisierung. Ich kenne ein Experiment. So können wir selbst ein Metall veredeln.“
Los geht’s: Zuerst muss Kruschel einen Eisennagel gründlich reinigen. Am besten klappt das mit einem Küchenpapier. In der Zwischenzeit schneidet Professor Proto eine Zitrone in zwei Hälften, presst den Saft aus und schüttet ihn auf die Untertasse. Dann legt Kruschel den Nagel in den Zitronensaft. Der Chemiker legt daneben eine benutzte, dunkle Fünf-Cent-Münze. „Die beiden Gegenstände sollen sich aber nicht berühren“, erklärt er.
Schon nach wenigen Minuten sieht Kruschel, dass die dunkle Kupfermünze glänzt und wieder aussieht wie neu. Nach etwa einer Stunde schaut er wieder nach. Der Nagel glänzt jetzt nicht mehr so. Aber um wirklich eine Veränderung feststellen zu können, muss Kruschel 24 Stunden warten. Doch dann kann er gut erkennen: Auf dem Nagel hat sich ein rötlicher Überzug gebildet. „Der haftet ziemlich fest am Nagel und lässt sich auch nicht abkratzen“, sagt Kruschel. „Du hast den Eisennagel mit einem edleren Metall, nämlich mit Kupfer, überzogen“, sagt Proto. Das muss er dem Zeitungsmonster genauer erklären. „Die Centstücke haben einen Mantel aus Kupfer. Wenn sie lange an der Luft sind, werden sie allerdings dunkel“, sagt der Professor. „Das liegt daran, dass Kupfer sich dann mit Sauerstoff verbindet. Sauerstoff sind kleine Teilchen in der Luft, die wir atmen. Der Sauerstoff und das Kupfer heiraten sozusagen und be- finden sich dann zu vielen tausend Paaren auf der Münze. Mit Zitronensaft oder Essig kannst du die Paare aber wieder trennen.“Dann gehen sie einzeln von der Münze weg und ziehen woanders hin.
Das Kupfer zum Beispiel geht zum Eisennagel und bleibt dort kleben. Dafür, dass das Kupfer zu ihm kommt, muss der Eisennagel aber seinen Preis zahlen: Ein Teil seines Eisens löst sich auf und geht. Kruschel überlegt und fragt: „Wie viele Paare trennen sich, und wie viel Kupfer geht zum Eisennagel?“Der Professor antwortet: „Das geht so lange, bis der Eisennagel ganz mit einer glänzenden Kupferschicht bedeckt ist. Diesen Vorgang nennen Experten Galvanisieren. Mit dieser Methode verschönert oder schützt man viele Gegenstände, zum Beispiel Wasserhähne, Besteck oder Modeschmuck. Sie bekommen eine dünne, stabile Oberfläche – einen Metallüberzug.“„Ja“, sagt Kruschel, „genau wie deine schöne Schere!“ Ein Heft mit allen Folgen dieser Serie kann im Internet vorbestellt werden unter www.rp-online.de/evonik.