Kanzleien-Liga
zieht mit seiner dichten Industrie- und Unternehmenslandschaft auch die juristischen Berater an. Die gut, wie Vertreter aus 30 führenden Häusern beim 6. RP-Wirtschaftsforum „Wirtschaftskanzleien“Zukunftsaufgaben zu bewältigen.
dass gerade für Mittelständler die Rechtsberatung ein „People‘s Business“, eine persönliche Geschäftsbeziehung sei, die mehr auszeichne als allein die Einbringung juristischen Sachverstands.
Das wandele sich allerdings, wenn von Mandantenseite neben der Rechts- auch die Einkaufsabteilung auf die Auswahl der Be- rater Einfluss nehme, wirft Prof. Dr. Michael Kliemt (Kliemt & Vollstädt) ein: „Zunehmend wird nicht nach den besten Spezialisten gesucht, sondern nach denen, die gerade noch gut genug sind.“
Ein weiteres Thema, das die Branche derzeit beschäftigt, ist die Talentsuche. „Den richtigen Nachwuchs zu finden ist nicht einfach“, sagt Dr. Ulrich Brauer (Jones Day) stellvertretend für viele Häuser. Schröder (Allen & Overy) erkennt gute Chancen für die Motivation darin, neue Mitarbeiter von Beginn an in die Arbeit als Unternehmer einzubinden. Kanzleien müssten sich fragen, wie sie das Berufsbild attraktiv halten, meint Dr. Thomas Peschke (KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft). „14-Stunden-Tage sind heute für viele nicht mehr attraktiv.“Insbesondere komme es darauf an, Nachwuchs dafür zu begeistern, sich auch in Nischen zu spezialisieren, merkt Dr. Peter Balzer (Sernetz Schäfer) an. Hans Peter Bork erlebte diesmal eine „nachdenkliche Runde“: Der Geschäftsführer der Mediengruppe Rheinische Post begleitete bisher alle sechs Roundtables des RPWirtschaftsforums „Wirtschaftskanzleien“und stellte fest, dass die Sozietäten viele ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen wie die Medienwelt: „Wir leben in Zeiten des Wandels. Themen wie zum Beispiel die Digitalisierung betreffen uns ebenso wie Sie.“So stehen sowohl Verlage wie auch Anwaltskanzleien vor der Frage, wie der digitale Wandel die Arbeitswelt verändert. Die Prognosen reichen von der Befürchtung eines massiven Wegfalls von Arbeitsplätzen bis zur eher optimistischen An- nahme, dass die persönlichen Geschäftsbeziehungen, das – so Bork – „empathisch-kommunikative Element“– durch Technik nicht zu ersetzen seien. Dennoch sehen viele Juristen die Legal Techs, die neuen digitalisierten und hochtechnologischen Dienstleister für Kanzleien, als Bedrohung, die Zukunftsängste und Unsicherheiten auslöst. „Die Digitalisierung muss angesichts ihrer Bedeutung für die zukünftige strategische Ausrichtung unbedingt Chefsache sein“, empfahl Bork, der zudem dazu riet, Kooperationen einzugehen und Netzwerke zu bilden, um im Verbund alle nachgefragten Leistungen anbieten zu können. Bemerkenswert fand der RP-Geschäftsführer, dass viele Wirtschaftsanwälte gerade in Unsicherheitsfaktoren wie Brexit oder der neuen USAdministration neue Geschäftschancen erkennen.
Dr. Ulrich Flege, Partner
Gerade für Mittelständler ist die Rechtsberatung
nach wie vor ein „People‘s Business“
Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Dr. Kerstin Pallinger, Partnerin
„Themen wie zum Beispiel die Digitalisierung betreffen uns ebenso wie Sie“
OPPENHOFF & PARTNER Rechtsanwälte Steuerberater mbB Christof Gaudig, Partner Orth Kluth Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB Dr. Philipp Mels, Partner PETERS Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB Dr. Wolfgang P.J. Peters, Partner Pinsent Masons Germany LLP Dr. Thorsten Volz, Partner, Leiter Büro Düsseldorf PricewaterhouseCoopers Legal AG Dr. Sven-Joachim Otto, Partner Rheinische Post Mediengruppe Hans Peter Bork, Geschäftsführer ROTTHEGE | WASSERMANN Dr. Barnim von den Steinen, Partner SERNETZ SCHÄFER Rechtsanwälte Partnerschaft mbB Dr. Peter Balzer, Partner tradeo LLP Rechtsanwälte Dr. Fabian Breckheimer, Partner
Moderation: José Macias, Jürgen Grosche, Dr. Patrick Peters