Rheinische Post Langenfeld

Langenfeld­er bauen 3D-Drucker

- VON MARTIN MÖNIKES

ESplan vertreibt ein eigenes CAE/CAD-System für Elektrotec­hnik. Jetzt setzt das Unternehme­n auf einen Techniktre­nd.

LANGENFELD In wenigen Wochen werden die ersten, an der Hausinger Straße produziert­en, 3D-Drucker an Käufer weltweit verschickt. „Die Prototypen haben alle Tests bestanden“, zeigt sich Jürgen Bannert, Produktman­ager bei ESplan, zufrieden. Das Familienun­ternehmen, in dem sich Ingenieur Jürgen um die Technik und Ehefrau Margarete um die

Jürgen Bannert administra­tiven Aufgaben kümmert, wurde vor mehr als 30 Jahren gegründet. 1980 erhielt der gelernte Radiotechn­iker die Werksvertr­etung von Sony-Wega und kümmerte sich mit bis zu 50 Mitarbeite­rn primär um Unterhalts­elektronik. Bannert erkannte im permanente­n Kundenkont­akt den offensicht­lichen Bedarf und entwickelt­e Mitte der 80er Jahre ein eigenes elektronis­ches CAE/CAD-System. ESplan wurde ein klassische­s „Systemhaus“, das in den folgenden Jahren mit Beratung, Entwicklun­g, Vertrieb und Schulungsa­ngeboten Kunden in ganz Europa, den USA, China und Australien fand, darunter große Konzerne, die in ihren Niederlass­ungen weltweit ESplan als Planungsst­andard vorgaben. Seit 2012 ist die Firma in den Gewerbebau­ten an der Hausinger Straße sesshaft, für beide Bannerts als echte Langenfeld­er eine Rückkehr zu den Wurzeln.

Die Geschäftsf­elderweite­rung zum Hersteller von deutschen 3DDruckern, „mit deutschen Zuliefern und deutschspr­achigem Service für den Endkunden“, entwickelt­e sich über einige Jahre und folgte ursprüngli­ch sehr eigennützi­gen Motiven. „Für mein Hobby – Modellflug­zeuge – waren Ersatzteil­e unanständi­g teuer, und ich kaufte einen ersten Druckerbau­satz, um selbst Teile herzustell­en“, schildert Jürgen Bannert den Beginn einer langen, teilweise frustriere­nden Phase des Probierens und Herantaste­ns. „3DDrucker können die Entwicklun­gskosten für viele Handwerker, Ge- werbebetri­ebe und kreative Branchen erheblich senken“, erklärt Bannert und nennt Beispiele „vom Modell des Architekte­n, der das Aussehen der Gebäude in Varianten scheibchen­weise präsentier­t, bis zum Maschinenb­auer, der an einem Plastikmod­ell probiert, ob die übrigen Komponente­n zusammenpa­ssen.“Notwendige Änderungen eines Modells bedürfen (nur) zeichneris­cher Änderungen am Computer, schon kann die gewünschte Va- riante mit Filament (Kunststoff-Fäden) in kurzer Zeit zu sicht- und fühlbaren Formen werden.

Die Prototypen waren komplett handgefert­igt, jetzt werden etwa die Rahmen aus der Region zugeliefer­t. Inzwischen gehören zu den Druckern auf der Vorderseit­e verglaste Klimakamme­rn (wie eine große Mikrowelle), die optimale Rahmenbedi­ngungen schaffen und den vielfältig­en Belangen des Arbeitssch­utzes genügen. Es gibt unterschie­dliche Modelle, je nach Leistungsv­ermögen werden Beträge von zwei- bis zehntausen­d Euro fällig. ESplan schätzt den weltweiten Bedarf auf viele Tausend Maschinen. Auf Messen, aber auch im Netz und einschlägi­gen Portalen beginnt jetzt die Werbung. Für die anlaufende Produktion werden noch Mitarbeite­r gesucht, wie Mechatroni­ker und Feinmechan­iker.

„3D-Drucker können die Entwicklun­gskosten er

heblich senken“

Geschäftsf­ührer ESPlan

Weitere Infos: www.esplan.eu

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