Rheinische Post Langenfeld

Das Runde muss ins Eckige – nur das Ei nicht

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

Von rund bis oval bis spitz: Die Bälle der Sportarten in der Region sind ziemlich unterschie­dlich.

KREIS METTMANN Es gibt sie in rund und eiförmig. Sie sind aus Leder, Kunststoff oder gar aus Harz: Die Rede ist von den Spielgerät­en der verschiede­nen Sportarten, die in der Region betrieben werden. Pünktlich zu Ostern passen der American Football oder der RugbyBall ziemlich gut in den Eierbecher – aber auch ein platter Fußball wird gerne mal als „Ei“bezeichnet.

Was macht die Spielgerät­e eigentlich aus? Die größten Unterschie­de bei den runden und eiförmigen Bällen ist, dass die Kugeln in der Regel in kleinen und großen Toren versenkt werden – und die ovalen Bälle üblicherwe­ise zu Punkten getragen, geworfen oder getreten werden.

Fangen wir, erneut passend zu Ostern, mit dem American Football an, gespielt von den Langenfeld Longhorns. Der hat eine Länge von 27,5 bis 29 Zentimeter­n und einen Querumfang von 52,7 bis 54 Zentimeter­n. In der National Football League, der obersten US-Liga, werden immer noch Footbälle aus ech- tem Leder verwendet. Der Ball darf zwischen 396,9 und 425,2 Gramm wiegen – die schiefen Zahlen sind den US-Maßeinheit­en (Unzen) zu verdanken. Wie der Ball aufgepumpt sein muss, ist ebenfalls genau beschriebe­n: 0,86 bis 0,93 bar.

Und wehe, der Druck ist falsch – dann passiert etwas, was man in den USA mal einigermaß­en drastisch als „Deflate-Gate“bezeichnet­e: Tom Brady, der Quarterbac­k der New England Patriots aus Boston, hatte seine Bälle zu weich aufpumpen lassen, damit diese leichter von seinen Mitspieler­n gefangen werden können. Die Patriots gewannen die Partie – und Brady wurde für vier Spiele gesperrt.

Das Rugby-Ei ist dem Football ähnlich, ist jedoch deutlich runder als der an den Enden doch relativ spitze amerikanis­che Bruder, besteht heute meist aus Gummi und ist mit 410 bis 440 Gramm einen Hauch schwerer als der Football.

Der Fußball ist da etwas lockerer, was seine Regeln angeht. Zwar muss ein Ball einen Umfang von 68,5 bis 70 Zentimeter haben, darf jedoch zwischen 410 und 450 Gramm wiegen. Zu Spielbegin­n, wohlgemerk­t. Heute spielt dieser Zusatz keine Rolle mehr, doch zu Zeiten der Lederbälle in den 50ern und 60ern konnte der Wiege-Zeitpunkt einen Unterschie­d von einigen hundert Gramm ausmachen. Bei Regen waren die Fußbälle schwer wie Blei. Handbälle sind im Vergleich zum Fußball im Übrigen gut zehn Zentimeter kleiner im Umfang – wiegen jedoch erstaunlic­herweise fast genauso viel.

Es gibt auch die Bälle zum Schlagen: Beim Hockey – in Ratingen und Mettmann ziemlich verbreitet – darf ein Ball, so sagt es jedenfalls der Deutsche Hockey-Bund, aus einem beliebigen Material sein, muss auf der anderen Seite aber einen Umfang zwischen 22,4 und 23,5 Zentimeter­n und ein Gewicht von 156 und 163 Gramm haben. Der Floorball, benutzt in Ratingen und Erkrath, ist im Vergleich das komplette Gegenteil: Der ist aus Polyethyle­n, hat 26 kleine Löcher und wiegt nur 23 Gramm – kann aber mit dem Schläger auf sagenhafte 180 Stundenkil­ometer beschleuni­gt werden.

Das klappt mit den wohl schwersten Vertretern der Sportkugel­n hier im Kreis eher weniger. Eine Bowlingkug­el darf einen maximalen Durchmesse­r von 218,3 Zentimeter­n haben und zwischen 2,72 und 7,25 Kilogramm wiegen. Deutlich leichter ist da der kleine Kegel-Bruder, der in Langenfeld und Heiligenha­us bei den Bundesligi­sten benutzt wird. Die Kugeln sind aus Phenolharz und wiegen 2,85 Kilo bei 160 Millimeter­n Duchmesser. Tore sollte man damit aber nicht schießen.

In diesem Sinne: Frohe Ostern.

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FOTO: ABZ Klein und mit vielen Löchern: Der Floorball ist 23 Gramm leicht.
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FOTO: IMAGO Der American Football ist an den Enden ganz schön spitz.
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FOTO: PEM Bowlingkug­eln gibt es in vielen Farben, Größen und Gewichten.
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FOTO: DPA Fußball ist die meistgespi­elte Sportart in Deutschlan­d.
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FOTO: IMAGO Nicht nur Jogi Löw ist angesichts der Rugby-Form überrascht.

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