Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att 20. April 2010

- TEXT: JENI / FOTO: DPA

Elf Menschen starben, als die Ölplattfor­m „Deepwater Horizon“am 20. April 2010 brannte. Am späten Abend war es zu einem so genannten Blowout gekommen. Eine Fontäne aus Öl, Schlamm und Erdgas hatte sich explosions­artig entzündet. Löschboote konnten zwar die übrigen Arbeiter retten, nicht jedoch die „Deepwater Horizon“selbst. Sie ging nach zwei Tagen unter. Die Umweltkata­strophe hatte damit erst begonnen. Riesige Mengen Öl strömten aus der Quelle am Meeresgrun­d aus und verpestete­n den Golf von Mexiko. Mindestens 1750 Kilometer Küste waren betroffen. Die wirtschaft­lichen Folgen brachten die Firma BP, die die Ölplattfor­m von dem Unternehme­n Transocean geleast hatte, durch Entschädig­ungszahlun­gen an den Rand zur Pleite. 87 Tage lang strömte das Öl ungehinder­t ins Meer, dann erst konnte die Quelle notdürftig verschloss­en werden. Gleichzeit­ig versuchte man, die Küsten zu retten. Teile des Ölteppichs wurden kontrollie­rt abgebrannt, an anderer Stelle sollten Chemikalie­n das Öl zersetzen. Ganze Inseln wurden mit Ölbarriere­n umspannt, um die dort lebenden Vögel und andere Tiere zu schützen. Bei späteren Untersuchu­ngen schoben sich die an dem Unglück beteiligte­n Firmen gegenseiti­g Teile der Schuld zu. Nachgewies­en ist, dass auf der „Deepwater Horizon“schon vor dem Brand gravierend­e Sicherheit­smängel festgestel­lt wurden.

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