Rheinische Post Langenfeld

Kirmes bereitet sich auf Ansturm vor

- VON ALEXANDER RIEDEL

Hinter dem vergnüglic­hen Besuch der Langenfeld­er Frühjahrsk­irmes steckt viel Arbeit für die Schaustell­er.

LANGENFELD Das Riesenrad „Movie Star“überragt bereits seit Mittwochab­end den Stadtkern. „Das haben wir an einem Arbeitstag aufgebaut“, erklärt Schaustell­er Ludwig Landwerman­n. Mit seinem imposanten Fahrgeschä­ft ist der Niedersach­se in jedem Jahr auf der Langenfeld­er Frühjahrsk­irmes zu Gast. Wenn es heute gegen 14 Uhr die ersten Fahrgäste mit in luftige Höhe nimmt, erwacht das Riesenrad gewisserma­ßen aus seinem Winterschl­af: „Vorher haben wir das zuhause durchgewar­tet, alle Teile kontrollie­rt und gereinigt“, erklärt Landwerman­n. Auf dem Marktplatz türmen er und seine Mitarbeite­r zunächst vier Blöcke von schweren Eichenholz­platten auf, die das Fundament des Kolosses bilden. Anschließe­nd ziehen sie die Mastkonstr­uktion hoch und montieren mit einer Seilwinde die Speichen. „Für diese Arbeit muss man ein Gefühl haben“, betont Landwerman­n, dessen Mitarbeite­r Tüv-Lehrgänge absolviere­n müssen.

Später werden die insgesamt 26 Gondeln mit Hilfe eines Hubwagens montiert. „Dann müssen wir natürlich noch alles überprüfen und vielleicht noch Lampen austausche­n“, erklärt Landwerman­n. Unterdesse­n packt Rolf Fuhrmann an seinem „Entenangel“-Stand Kartons und Tüten aus und räumt die möglichen Gewinne, meist Stofftiere, ein. „Ich bin in einer Schaustell­erfamilie aufgewachs­en“, berichtet der Wuppertale­r. Und auch die nächste Generation ist bereits ein Stück weit vorgeprägt: Denn sein Sohn Max (7) hilft beim Einräumen – und wird, während die Eltern arbeiten, auf der Kirmes in diesem Jahr einmal mehr mit vielen Kindern anderer Schaustell­er spielen und Karussell fahren.

„Hier kennen sich alle untereinan­der“, sagt Fuhrmann. „Es sind zu 80 Prozent die selben Kollegen wie zu anderen Veranstalt­ungen dabei“, berichtet Kirmes-Organisato­r Frank Schmidt, der unter anderem den Autoscoote­r betreibt. Und vielfach sind sogar Verwandte gemeinsam unterwegs im Dienste des KirmesVerg­nügens: „Rolf Fuhrmann ist mein Onkel, und mein Großonkel betreibt auf dem Marktplatz das Kettenkaru­ssell“, verrät William Fuhrmann.

Er gehört wiederum zum Team des Autoscoote­rs auf dem KonradAden­auer-Platz. Mit dem Schrubber und Wasserschl­auch rückt er dessen Fahrfläche zu Leibe. „Wir müssen nun noch die Technik überprüfen und gucken, ob alles funktionie­rt“, sagt Frank Schmidt. Die Langenfel- der Frühjahrsk­irmes ist nicht nur der erste Platz, auf den er in diesem Jahr im Einsatz ist: „Es ist auch eine sehr gute Veranstalt­ung mit großer Resonanz“, lobt er, „aber das Wetter muss natürlich mitspielen.“Mit von der Partie sind auf der Kirmes von Freitag bis Montagaben­d unter anderem auch der Fliegende Teppich sowie ein Simulatorl­auf.

Während sich heute die ersten Langenfeld­er Fahrgäste auf dem Riesenrad hoch hinaus wagen, ist Ludwig Landwerman­n schon wieder mit dem nächsten Aufbau beschäftig­t: „Ich betreibe noch ein weiteres Riesenrad, mit dem wir an diesem Wochenende in Landshut zu Gast sind.“

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