Rheinische Post Langenfeld

Ratten machen Anwohnern Angst

- VON ALEXANDER RIEDEL

Die Monheimeri­n Bärbel Ochs und ihre Nachbarn klagen über Besuche der Nager in ihren Gärten.

MONHEIM Was Bärbel Ochs beschreibt, ist für viele ein Stoff, aus dem Alpträume gemacht werden: „Als ich in der ersten Etage am Computer saß, guckte eine Ratte zum Fenster hinein“, erzählt die Monheimeri­n. Und das war erst der Anfang: Ob über der Terrassent­ür, im Vogelhäusc­hen der Nachbarin oder einfach am Boden im Garten – die ungeliebte­n Nagetiere sorgen im Wohngebiet am Monheimer Baggersee Nord-Ost seit über zwei Wochen für Verstimmun­g. „Man traut sich gar nicht mehr richtig in den Garten“, sagt Ochs, „und wenn man schon tagsüber so viele Ratten findet, will ich nicht wissen was nachts los ist.“ de sich in absehbarer Zeit kümmern.“Diese Zusage war ihr nicht genug: „Das Problem ist hier jetzt schon sehr extrem.“Auch mehrere Nachbarn hätten sich mit der Stadtverwa­ltung in Verbindung gesetzt.

Am Gründonner­stag, rund eine Woche nach Ochs‘ Anfrage, kam schließlic­h eine Schädlings­bekämpferi­n, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Sie kontrollie­rte unter anderem die Gullys, aus denen die Plagegeist­er immer wieder herausklet­tern. „In aller Regel“, betont Christiane Schärfke, Leiterin des Stadtdiens­tes Ordnung und Soziales, „reagieren wir nach wie vor sofort auf Meldungen aus der Bevölkerun­g.“Zugleich kann sie aber auch auf eine Phase des Übergangs verweisen: Der Kampf gegen Ratten wird im Kreis Mettmann gerade städteüber­greifend organisier­t. Das war auch in der Vergangenh­eit schon so. Doch zum Jahreswech­sel trat eine neue öffentlich-rechtliche Vereinbaru­ng in Kraft. Eine besondere Bedeutung kommt darin der systematis­chen Prävention zu: Teams profession­eller Schädlings­bekämpfer kümmerten sich regelmäßig darum, das Kanalnetz mit Ködern zu bestücken, erklärt Schärfke.

Die Grundbeleg­ung mit Ködern erfolgt laut Verwaltung an 24 000 Kanalschäc­hten – an jedem zweiten Misch- und Schmutzwas­serkanal im Kreis. Zudem werde an öffentlich­en Flächen in Nähe von Kanälen immer wieder geprüft, ob es einen Befall mit Ratten gibt. Begonnen hatte das von der Stadt beauftragt­e Fachuntern­ehmen mit der Auslegung von Ködern am 10. April in Hilden. Derzeit laufen die Arbeiten in Heiligenha­us. Wann die Schädlings­bekämpfer auf ihrer Tour durch den Kreis in Monheim angelangt sind, ist noch unklar. „Es gibt noch keinen Termin“, gibt Schärfke zu, bekräftigt aber: „Bis Ende Mai sollen alle Städte des Kreises belegt sein.“

Bis es soweit ist, behilft sich Bärbel Ochs selbst – mit abschließb­aren Köderboxen, die sie im Garten aufstellt.

„Man muss immer auf die Laufstreck­en der Ratten gucken“, sagt die Monheimeri­n. Und tatsächlic­h kann sie von kleinen Fortschrit­ten berichte: „Es ist schon etwas weniger geworden.“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Die Monheimeri­n Bärbel Ochs hat Ratten schon über ihrer Markise gesichtet.

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