Schalke 04 scheitert in der Verlängerung
Im Viertelfinalrückspiel der Europa League scheiden die Königsblauen nach großem Kampf gegen Ajax Amsterdam aus.
GELSENKIRCHEN Europäische Halbfinals ohne deutsches Team. Dieses enttäuschende Ergebnis gab es bis zum gestrigen Abend letztmals 2004/2005. Damals vertrat unter anderem noch der heutige Regionalligist Alemannia Aachen die Bundesliga international. Jetzt ist dieser Zustand wieder bittere Realität. Nach dem FC Bayern und Borussia Dortmund in der Champions League verpasste auch der FC Schalke 04 den Einzug in die Vorschlussrunde der Europa League. In einem dramatischen Spiel gegen Ajax Amsterdam gewann Schalke nach Verlängerung 3:2 (Hinspiel 0:2), schied aber aus. Deutschland schaut nur zu, wenn die wichtigsten Pokale im Vereinsfußball vergeben werden.
Im Hinspiel fehlte Schalke vor allem der unbedingte Siegeswille. Ein Mann, der diesen stets ausstrahlt, ist Sead Kolasinac. In der Vorwoche noch kurzfristig verletzt ausgefallen, stand der Bosnier gestern wieder in der Startelf. Ein erstes Zeichen setzte der Linksverteidiger bereits vor Anpfiff, als er das Team zum Aufwärmen aufs Feld führte – vor Kapitän Benedikt Höwedes, der trotz Wadenproblemen ebenfalls auflief.
In den ersten Minuten sah es bereits nach der angekündigten Aufholjagd aus. 41 Sekunden waren gespielt, da bediente Antreiber Kolasinac den freistehenden Leon Goretzka, der aber verzog. Nur eine Minute später traf Max Meyer den Pfosten. Das königsblaue Publikum sprang begeistert von den Sitzen, feuerte lautstark an. Wer allerdings geglaubt hatte, das extrem junge Team von Ajax Amsterdam ließe sich von diesem Beginn und der Atmosphäre verunsichern, sah sich getäuscht. Ajax blieb cool, übernahm erneut die Spielkontrolle, da Schalke sich in der Folge weder in der Lage sah, die vorderste Pressingreihe Ajax’ zu überspielen, noch ihr eigenes statisches System aufzuweichen. Planlos spielten die Gelsenkirchener den Ball häufig zu Torhüter Ralf Fähr-