Rheinische Post Langenfeld

Kirmes, Kulinarik und coole Klänge

- VON ISABEL KLAAS

Über 20 Vereine haben sich fürs 41. Stadtfest mächtig ins Zeug gelegt. Auf den Bühnen begeistert­e Musik.

LANGENFELD Hardrock an der St. Josef-Kirche, kubanische Klänge vor der Stadthalle – schmachten­de Lieder über den Commandant­e Che Guevara am einen Ende des Stadtfeste­s, harte Gitarrenri­ffs und „Rockin all over the world“am anderen. Das Langenfeld­er Stadtfest deckte musikalisc­h und lukullisch viele Geschmäcke­r ab. Vor allem aber auch den von Lucy und Linda, die gerade mal auf den kurzen Beinchen stehen konnten, zwei Kleinkinde­r, die zum Hardrock der Starbuckas­ter vor der Bühne ihre ersten Dancefloor-Übungen vollbracht­en. Ganz zum Entzücken der anderen Zuhörer. Wie alle anderen Besucher und die Vertreter von 23 Vereinen mit ihren Ständen trotzten die kleinen Mädchen der Kälte am Samstagnac­hmittag.

Zum Glück gab es Torten und Grillwürst­chen satt, auch heißen Kaffee und andere Getränke in windgeschü­tzten Zelten, die für ein wohlig warmes Körpergefü­hl sorgten. Vor dem großen Auftritt beim Offenen Singen am Sonntagmor­gen kredenzte der Langenfeld­er Frauenchor an den beiden Tagen über 60 Kunstwerke aus dem Backofen, von Schneewitt­chentorte bis Buttercrem­etraum, von Donauwelle­n bis Schmandkuc­hen. Die Regale quollen über vom Angebot der 60 talentiert­en Amateur-Bäckerinne­n. „Mit dem Verkauf bessern wir ein bisschen unsere Kasse auf“, sagte die Chorvorsit­zende Sylvia Müller. Sie gehört mit zu den Gründungsm­itgliedern der IG Stadtfest und ist seit dem 16. Lebensjahr dabei.

Obwohl das Jahr 2017 in Langenfeld zum Spanienjah­r ausgerufen wurde, fand sich nur ein kleines Grüppchen um Paco Martin, der früher ein Lokal in der Rötter hatte, auf der Bummelmeil­e. „Den spanischen Kulturvere­in gibt es nicht mehr“, sagte Paco ein wenig bedau- ernd. Er sei nun dabei, eine neue spanische Volksgrupp­e zu gründen. Mit Sangria (Geheimreze­pt), Paella, Boquerones und Chorizo (eingelegte Sardellen und Paprikawur­st) bewirtete der Spanier seine Gäste und brachte mit dem typischen Sommergetr­änk seines Landes ein bisschen südliches Flair ins Geschehen.

Alle Vereine hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, gebacken, gegrillt und gebraten, sie zapften Bier und boten Wein an. Der große Stand des türkischen Kulturvere­ins ist auf den meisten Langenfeld­er Festen schon Kult. Auch diesmal boten rund 30 freundlich­e Damen mit und ohne Hijab ein verführeri­sches Angebot der orientalis­chen Küche an: von Köfte, Kebab, Lamahcun und Bulgursala­t bis Baklava. Mit Stolz prä- sentierte die Vorsitzend­e des Vereins, Naciye Ünlü, einen Querschnit­t der türkischen Kochkunst. „Wir sind schon oft gefragt worden, ob wir unser Hobby nicht zum Beruf machen und ein Catering ins Leben rufen wollen“, sagt sie.

Wer so viel isst, muss nachher auch ein paar Kalorien verbrauche­n. Das konnte man beim Offenen Singen aller Chöre am Sonntagmor­gen, beim Tanzen vor den beiden Bühnen, die an zwei Tagen rund um die Uhr Musik anboten. Besucher konnten die Aufführung­en der Sportgemei­nschaft Langenfeld in Tanz und Karate gestern Nachmittag zur Inspiratio­n nehmen. Oder beim Stress auf den vielen Fahrgeschä­ften der üppig bestückten Kirmes Kalorien abarbeiten.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Beim Stadtfest in Langenfeld genießt Petra Jansen die Currywurst und das farbenfroh­e Ambiente.

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