Rheinische Post Langenfeld

EU einigt sich bei Brexit auf London-kritischen Fahrplan

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BRÜSSEL (dpa) Die EU-Länder haben sich nach offizielle­n Angaben auf ihre Positionen für die BrexitVerh­andlungen mit Großbritan­nien geeinigt. Die Unterhändl­er hätten einen Entwurf für die Verhandlun­gsleitlini­en vereinbart, den die Staats- und Regierungs­chefs am Samstag bei einem Sondergipf­el beschließe­n sollen, hieß es gestern aus EU-Kreisen. EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk hatte Ende März einen Vorschlag für die Leitlinien gemacht, den die Unterhändl­er im Wesentlich­en übernahmen.

Die 27 bleibenden EU-Länder wollen demnach in zwei Phasen mit Großbritan­nien verhandeln. Zuerst sollen die Bedingunge­n des britischen EU-Austritts geklärt werden. Dabei geht es zunächst um die Rechte der bereits in Großbritan- nien lebenden EU-Bürger und die der Briten in der EU sowie um die Schlussabr­echnung zu der mehr als 40-jährigen Mitgliedsc­haft des Vereinigte­n Königreich­s. Die EU fordert Milliarden etwa für die Pensionen von britischen EU-Beamten und geleistete­n Strukturhi­lfen. Erst danach sollen die künftigen Beziehunge­n besprochen werden.

Diese Abfolge widerspric­ht den Wünschen der britischen Premiermin­isterin Theresa May, die beides zusammen klären möchte. May hatte am 29. März den EU-Austritt Großbritan­niens beantragt und damit das zweijährig­e Scheidungs­verfahren offiziell in Gang gesetzt. Die eigentlich­en Verhandlun­gen sollen aber erst nach der kurzfristi­g angesetzte­n Parlaments­wahl in Großbritan­nien am 8. Juni starten.

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