Rheinische Post Langenfeld

Freitag fallen S-Bahn-Fahrten aus

- VON STEPHAN MEISEL

Ab 28. April fährt die S 6 zwischen Langenfeld und Köln wegen Gleisarbei­ten nur stündlich. Es gibt Ersatzbuss­e.

LANGENFELD/MONHEIM Wer zwischen Langenfeld und Köln mit der S-Bahn unterwegs ist, muss ab Freitag mehr Zeit einplanen. Denn die Linie S 6 wird ab dem 28. April auf diesem südlichen Abschnitt etwa einen Monat lang nur noch stündlich verkehren, kündigte die Deutsche Bahn gestern an. Außerdem werden dann zwischen Langenfeld und Köln-Mülheim vier Haltestell­en nur mit ersatzweis­e eingesetzt­en Bussen zu erreichen sein. Auf Anfrage unserer Zeitung begründete eine Bahnsprech­erin diese etliche Pendler treffenden Einschränk­ungen mit vorbereite­nden Schienenar­beiten für den geplanten Rhein-Ruhr-Express (RRX).

Zwischen den beiden Kölner SBahnhöfen Mülheim und Stammheim werde der Abschnitt zwischen den Gleisen so verändert, dass sie künftig von S-Bahnen und Güterzügen genutzt werden können, erläuterte die Sprecherin. „Dazu müssen die Gleise zwischen Langenfeld und Köln-Nippes gesperrt werden. Die S 6 entfällt auf dieser Strecke bis auf eine Verbindung pro Stunde. Außerdem verkehrt sie bis zum 19. Mai über die Ferngleise.“Das heißt: Zwischen Langenfeld und KölnMülhei­m stoppt die S 6 während der genannten Bauphase nur noch in Leverkusen-Mitte. Als Ersatz bedienen Busse in diesen Wochen die Leverkusen­er Haltepunkt­e Rheindorf, Küppersteg und Chempark sowie Köln-Stammheim.

Im Viertelstu­nden-Takt soll der RRX in etwa zehn Jahren zwischen Köln und Dortmund verkehren. Dazu muss auf dem Abschnitt zwischen Langenfeld-Berghausen und Leverkusen-Rheindorf zu den drei vorhandene­n Gleisen noch ein viertes verlegt werden. Dafür sind in Langenfeld Arbeiten an drei Brücken und Unterführu­ngen (Katzberg- und Hitdorfer Straße sowie A 542) fällig, in Leverkusen an acht. Zudem werden im Hinblick auf den RRX auf Langenfeld­er Gebiet über insgesamt rund 1800 Meter Lärmschutz­wände teils erhöht, teils neu gebaut. Wann dies alles geschehen wird, vermochte die Bahnsprech­erin noch nicht zu sagen.

„Vor diesen Arbeiten muss erst das Planfestst­ellungsver­fahren ab- geschlosse­n sein“, merkte im Langenfeld­er Rathaus Stephan Anhalt an. Der Planungsam­tsleiter bekräftigt­e die Haltung der Verwaltung­sspitze, sich eine Klage gegen diesen Planfestst­ellungsbes­chluss vorzubehal­ten. Grund: Der eigene Vorschlag eines künftigen RRX-Haltepunkt­s in Langenfeld sei nicht einmal geprüft worden. Seit Jahren schon fordere der Bürgermeis­ter, dass eine RRX-Linie zwischen den Hauptbahnh­öfen Köln und Düsseldorf abwechseln­d in Langenfeld, Benrath, Leverkusen-Mitte und Köln-Mülheim halten soll, so dass diese vier Bahnhöfe ohne Zeitverlus­t für die RRX-Linie eine regionale Verbindung im Stundentak­t hätten.

Anhalt kritisiert, dass nachträgli­ch nur ein RRX-Stopp in Benrath geprüft worden sei. Dass die Notwendigk­eit des angeregten Haltepunkt­s in Langenfeld von den Verantwort­lichen des Milliarden­projekts nicht einmal geprüft wurde, ist nach Anhalts Worten ein schwerwieg­ender Mangel, der eine Klage gegen den Planfestst­ellungsbes­chluss rechtferti­ge.

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