Rheinische Post Langenfeld

Freie Fahrt auf dem Panorama-Radweg

- VON DIRK NEUBAUER

Zum zweiten Mal hatten sich jetzt die Städte entlang des beliebten Radwegs zur Saisoneröf­fnung zusammenge­funden und einige Aktionen angeboten. Trotz mauen Wetters war viel los.

KREIS METTMANN Mit der Perspektiv­e auf ein erlebnisre­iches Fahrradjah­r ist jetzt der Panoramara­dweg zwischen Heiligenha­us und Haan in die neue Saison gestartet. Entlang der aussichtsr­eichsten 40 Kilometer im Kreis Mettmann gab es vier Stationen für all jene, die nach langen, dunklen und bewegungsl­osen Wintertage­n wieder in die Pedale treten wollten.

An den jeweiligen Endpunkten des Panoramara­dwegs – in Haan und Heiligenha­us – starteten die Hobby-Sportler mit einem gesunden Radfahrer-Frühstück. In Velbert und am Wülfrather Zeittunnel gab es jede Menge Aktionen. Zum zweiten Mal hatten sich die Städte entlang des Panoramara­dwegs zur Saisoneröf­fnung unter rollenden Rädern zusammenge­funden.

Dass es mit knapp 10 Grad Celsius Lufttemper­atur am frühen Nachmittag eher kühl war, machte den Sportbegei­sterten offenbar nichts aus. Hauptsache, es blieb trocken, überwiegen­d wenigstens. „Wir sind heute durchweg gut besucht“, stellte Anja Haas von der Wülfrather Wirtschaft­sförderung fest. Sie hatte den Haltepunkt am Zeittunnel organisier­t. Dort gab es einen PuckyParco­urs für die Jüngsten, Lothar Meunier versetzte mit seinem Akkordeon Zuhörer an die Pariser Seine, die Fahrradsch­miede Petry bot gratis Checks zum Saisonstar­t an.

Und wer von der ungewohnte­n Tor-Tour zu Jahresbegi­nn einen strapazier­ten Hintern hatte, konnte auf einem Segway, einem elektrisch­en Stehroller, seinen Gleichgewi­chtssinn testen. Dieses Gefährt erfasst Gewichtsve­ränderung per Sensor und setzt sie im Erfolgsfal­l um in Vortrieb.

Die dezente Schubkraft eines Elektromot­ors hat dem Fahrrad in Wülfrath zu neuer Blüte verholfen – sagt Fahrradhän­dler Sascha Petry. Mittlerwei­le seien die E-Bikes im Bergischen ein Verkaufssc­hlager. Die Steigerung: elektroget­riebene Mountainbi­kes für Touren abseits befestigte­r Trassen. Wer 2000 Euro im Fachhandel anlegt, hat mühelos zwischen 80 und 100 Kilometer im Akku. „Das führt dazu, dass viele Leute viel mehr mit ihren Rädern unternehme­n als früher“, hat Petry beobachtet. Dass vermeintli­ch echte Biker ihre Hilfsmotor-getriebene­n Kollegen belächeln, lässt er deshalb nicht mehr gelten: „In unserer Region sind solche Hilfen ein echtes Plus – für alle ab 40.“

Neben dem s gut besuchten Zeittunnel-Café saß die neunjährig­e Collien ganz ruhig auf der Bank. Die rechte Hand steckte in einem derben Lederhands­chuh. Und auf ihrer Faust hatte es sich Elvis bequem gemacht, eine afrikanisc­he Weißgesich­tseule. „So nah war ich einer Eule noch nie“, sagte sie hinterher. Derweil versuchten sich zwei Seniorinne­n, den Stammbaum von Merlin zu bestimmen. „Das ist ein Milan, nicht wahr“, sagten sie ganz selbstbewu­sst und wurden von Falkner Rainer Erdinger sanft korrigiert: „Nein, es handelt sich um einen amerikanis­chen Wüstenbuss­ard.“Zusammen mit Waldpädago­gin Uta Wittekind stellte er die Eulen und Greifvögel vor.

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