Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att 25. April 1507

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Im 15. und 16. Jahrhunder­t änderte sich das Bild, das die Menschen sich von der Welt machten. Entdecker kreuzten über die Weltmeere, und das, was sie herausfand­en, wurde durch ein neues Medium veröffentl­icht: das gedruckte Buch. So erfuhr auch der Kartograph Martin Waldseemül­ler von den Berichten des Seefahrers Amerigo Vespucci. Der schrieb von einer neuen Welt, einer „Mundus Novus“, die er jenseits des Atlantiks vorgefunde­n hatte. Heute feiert man Christoph Kolumbus als Entdecker Amerikas, doch es war vor allem Vespucci, der die Kunde durch seinen Bericht in die alte Welt trug. Am 25. April 1507 veröffentl­ichte Waldseemül­ler eine neue Weltkarte, in der er als Erster diese neue Welt berücksich­tigte. Waldseemül­ler stand vor der Herausford­erung, dem Kontinent, den er als schmalen Streifen Land im Westen einzeichne­te, einen Namen geben zu müssen. Er wählte zu Ehren des Mannes, den er für den Entdecker hielt, die Bezeichnun­g „Amerika“. Die etwa anderthalb mal zweieinhal­b Meter große Weltkarte war eine Sensation und wurde 1000 Mal gedruckt. Zugleich veröffentl­ichte Waldseemül­ler eine zweite Karte, die in Segmenten einen Globus darstellt. Von dieser kleineren Karte sind fünf Exemplare erhalten, eines davon wurde erst 2012 in München wiederentd­eckt. Von der großen Karte gibt es noch ein Exemplar. Es befindet sich in der Library of Congress in Washington D.C.

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TEXT: JENI / FOTO: WIKIPEDIA

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