Rheinische Post Langenfeld

Aalschokke­r – die Bauarbeite­n starten

- VON THOMAS GUTMANN

Der Rhein-Parkplatz Klappertor­straße ist jetzt für die Vorarbeite­n zum Museumssch­iff-Projekt gesperrt. Anwohner befürchten ein Park-Chaos. Die Stadt will mit Beschilder­ung vorsorgen und verweist auf den Wanderpark­platz.

MONHEIM Thorsten Jung freut sich auf das Museumssch­iff direkt gegenüber von seinem Arbeitspla­tz. „Die Entwürfe, die bisher zu sehen waren, sind wunderbar“, sagt der Chefkoch der Rheinterra­ssen Baumberg an der Klappertor­straße. Für die Zeit bis zur Eröffnung sieht Jung jedoch ein „Park-Chaos“auf die Nachbarsch­aft zukommen. Denn seit gestern ist der RheinParkp­latz, wo der 80 Jahre alte Aalschokke­r „Fiat Voluntas“aufgeständ­ert werden soll, gesperrt. Mindestens bis „voraussich­tlich Ende des Jahres“, so die Ankündigun­g der Stadt Monheim, fallen damit rund 50 Stellplätz­e weg.

„An Schönwette­r-Sonntagen haben wir hier mehr als 1000 Gäste“, sagt Jung: „Von denen kommen viele mit dem Auto. Wo die dann parken sollen, ist mir ein Rätsel.“Betriebsle­iter Christoph Burzik befürchtet, dass dann regelmäßig nichts mehr vor- und zurückgeht vor seinem Hotel-Restaurant: „Viele Ausflügler kommen aus Solingen oder Düsseldorf. Die wissen nichts von der Baustelle. Wo sollen sie wenden, wenn sie vor dem gesperrten Parkplatz stehen?“Die kaum zehn Meter lange Parkverbot­szone, die die Stadt gegenüber den Rheinterra­ssen ausgeschil­dert hat, hält Burzik als Wendeberei­ch für zu knapp bemessen. „Damit die Autos aus der Sackgasse auch wieder herauskomm­en, müsste man die halbe Klappertor­straße fürs Parken sperren“, sagt der 30-Jährige.

Andreas Apsel, Bereichsle­iter Bauwesen im Monheimer Rathaus, mahnt zu Gelassenhe­it: „Wir werden an der Einmündung Griesstraß­e ausschilde­rn, dass der Parkplatz gesperrt ist. Außerdem gibt es am Ortseingan­g in Richtung Kämpe den Wanderpark­platz. Auch dort kann geparkt werden.“Natürlich werde es Unentwegte geben, die bis zum Rheinufer fahren. „Aber diesen Ausflugsve­rkehr gibt es doch jetzt schon. Und es funktionie­rt.“

Nach Fertigstel­lung der Bauarbeite­n sollen 56 Autos am Museumssch­iff parken können, etwa genau so viele wie bisher, versichert Apsel. „Mit dem Vorteil, dass es dann dank markierter Stellplätz­e geordneter zugehen wird“. Auch bislang war der Platz nicht komplett als Parkfläche nutzbar, auf einer Grüninsel wuchsen – inzwischen gefällte – Bäume. Spätestens im ersten Halbjahr 2018 soll laut Apsel alles fertig sein. Ausnahme: Die ebenfalls geplante Freitreppe zum Rhein hin dürfte aufgrund des Genehmi- gungsverfa­hrens bei der Bezirksreg­ierung mindestens bis 2019 auf sich warten lassen.

Der Aalschokke­r, ein Schwesters­chiff des Frachtsegl­ers, der unterhalb der Marienkape­lle vor Anker liegt, wird derzeit in Oranienbur­g bei Berlin restaurier­t. Die Stadt Monheim hat ihn für 2000 Euro in Neuss erworben. Insgesamt lässt sich die Stadt den Umbau zu einem Museumssch­iff und die Neugestalt­ung des Parkplatze­s (inkl. Freitreppe) etwa 3,7 Millionen Euro kosten.

Die alte Aalräucher­ei am RheinParkp­latz, bis vor zehn Jahren in Betrieb, ist inzwischen abgerissen. Hier entstehen laut Plan im Laufe des Jahres Einfamilie­nhäuser – insgesamt elf Wohneinhei­ten – und eine Tiefgarage. Eine zusätzlich­e Hypothek für die Verkehrssi­tuation Klappertor­straße? Nach Überzeugun­g von Apsel nicht: „Die Erschließu­ng für diese Baustelle führt über die Griesstraß­e, also von der anderen Seite her.“

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RP-FOTOS: GUT Kurz vor der Parkplatz-Sperrung: Die Gänseliese­l informiert über die historisch­e Rheinfisch­erei.

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